Wechsel des BVB-Stürmers:Robert Lewandowski legt nach

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"Das wäre für alle Seiten das Beste": Robert Lewandowski will wechseln. (Foto: AFP)

Dortmunds Stürmer bekräftigt in einem Interview, dass er den Klub bereits im Sommer verlassen möchte. Heung-Min Son steht offenbar vor seinem Abschied beim Hamburger SV. Tony Martin gewinnt das Zeitfahren bei der Dauphiné-Rundfahrt.

Borussia Dortmund, Robert Lewandowski: Stürmer Robert Lewandowski hat seinen Wunsch nach einem sofortigen Abschied vom Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund bekräftigt. "Ich gehe davon aus, dass nun alles geklärt wird und ich diesen Sommer zu meinem Wunschverein wechseln darf. Das wäre für alle Seiten das Beste", sagte Lewandowski (24) der Sport Bild, ohne den Namen seines Wunsch-Arbeitgebers zu erwähnen: "Dortmund ist ein fantastischer Verein, den ich immer verehren werde. Für meine Zukunft wünsche ich mir jetzt aber eine neue Herausforderung." Der polnische Nationalstürmer besitzt in Dortmund noch einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison. Ein Wechsel zum Champions-League-Sieger aus München gilt als sicher, nur der Zeitpunkt ist noch unklar. Bei einem sofortigen Wechsel würden die Dortmunder noch eine Ablösesumme von gut 20 Millionen Euro erhalten, im kommenden Sommer müssten sie Lewandowski ablösefrei ziehen lassen.

Hamburger SV, Gerüchte: Der Abschied des Sturm-Talents Heung-Min Son vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV steht offenbar bevor. Nach übereinstimmenden Medienberichten sieht der 20 Jahre alte Südkoreaner seine Zukunft zwar in Deutschland, aber nicht beim HSV. Laut Informationen der Bild-Zeitung ist neben dem VfL Wolfsburg auch Bayer Leverkusen in den Poker um Son eingestiegen, der in Hamburg noch bis 2014 gebunden ist. Englische Klubs wie Tottenham Hotspur oder der FC Liverpool scheinen dagegen ebenso wie Champions-League-Finalist Borussia Dortmund aus dem Rennen zu sein. Son, der sich derzeit mit der südkoreanischen Nationalmannschaft auf das Duell in der WM-Qualifikation gegen Usbekistan (11. Juni) vorbereitet, hat seit Wochen ein Angebot des HSV vorliegen. Der neue Sportdirektor Oliver Kreuzer hatte bei seiner Vorstellung aber auch die Möglichkeit eines Verkaufs in Betracht gezogen: "Man muss auf der einen Seite den sportlichen Wert des Spielers und auf der anderen Seite den wirschaftlichen Wert für den Verein sehen."

Radsport, Tony Martin: Radprofi Tony Martin ist eine perfekte Generalprobe für die am 29. Juni beginnende Tour de France gelungen. Der in der Schweiz wohnende Doppel-Weltmeister im Zeitfahren feierte in seiner Paradedisziplin den sechsten Saisonsieg und distanzierte dabei die Tour-Topfavoriten Christopher Froome (Großbritannien) und Alberto Contador (Spanien). Martin gewann am Mittwoch das 33 Kilometer lange Einzelzeitfahren bei der Dauphiné-Rundfahrt in 36:55 Minuten mit 47 Sekunden Vorsprung auf den Australier Rohan Dennis. Der Fahrer des Rennstalls Garmin Sharp übernahm mit seinem zweiten Rang die Führung in der Gesamtwertung. Er löste den Kanadier David Veilleux ab, der seit dem ersten Tag das Gesamtklassement angeführt hatte. Dritter im Kampf gegen die Uhr wurde Froome mit 52 Sekunden Rückstand auf Martin. Der Sieg ist nicht nur wegen der prominenten Konkurrenz besonders hoch zu bewerten. Seit drei Tagen plagen Martin Magen- und Darmprobleme. "Es war nicht mein bestes Zeitfahren, aber es war auch kein schlechtes. Ich hatte Magen-Probleme in den letzten Tagen, habe mich heute glücklicherweise deutlich besser gefühlt. Aber ich war trotzdem nicht bei 100 Prozent", sagte Martin, der auch bei den Tour-Zeitfahren in Mont Saint-Michel und Chorges über fast identische Distanzen schwer zu bezwingen sein wird.

Fußball, Italien: Sechs Fans des italienischen Fußball- Viertligisten Pro Patria sind wegen rassistischer Sprechchöre in einem Testspiel gegen den AC Mailand zu Gefängnisstrafen von 40 Tagen bis zwei Monaten verurteilt worden. Ein Gericht in Busto Arsizio belegte die Männer am Mittwoch zudem mit einer Geldstrafe von insgesamt 10 000 Euro. Die Angeklagten hatten bei der Partie in Busto Arsizio Anfang Januar dunkelhäutige Milan-Spieler wiederholt verhöhnt, bis Kevin-Prince Boateng den Ball auf die Tribüne schoss und den Platz aus Protest verließ. Seine Mitspieler folgten ihm in die Kabine, das Spiel wurde abgebrochen. Die Anklage hatte wegen der rassistischen Beleidigungen Haftstrafen von vier bis sechs Monaten gefordert. Richter Toni Adet Novik blieb mit seinem Strafmaß von zwei Monaten für fünf Angeklagte weit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Ein Fan kam mit 40 Tagen Gefängnis davon, weil er mit der Justiz zusammengearbeitet hatte. Den Milan-Spieler Sulley Muntari verurteilte das Gericht zu einer Geldstrafe von 500 Euro, weil er unentschuldigt nicht zur Zeugenaussage erschienen war. Zuvor hatten bereits seine Teamkollegen Boateng und M'Baye Niang in dem Prozess ausgesagt.

Werder Bremen, Torsten Frings: Der ehemalige Nationalspieler Torsten Frings kehrt zu Werder Bremen zurück. Nach einem Bericht von Bild.de beginnt der ehemalige Werder-Profi Ende Juni ein zweijährige Ausbildung bei seinem Ex-Verein. "Ich freue mich über die Möglichkeit, wieder für Werder zu arbeiten", wird Frings zitiert. Klubchef Klaus Filbry stellte fest: "Es freut uns, dass Torsten nach Ende seiner Profi-Laufbahn seine ersten Schritte als Trainer bei Werder beginnt." Schwerpunkt der Frings-Ausbildung soll dem Bericht zufolge der Trainerberuf sein. Neben der A- und B-Lizenz wolle Frings in Köln auch die Fußball-Lehrer-Lizenz machen. Nebenbei soll der 36-Jährige auch noch andere Stationen im Klub durchlaufen. "Wir ermöglichen Torsten einen praxisnahen Weg zur Trainerausbildung", so Filbry. Dazu gehöre die Arbeit im Bereich des Scoutings oder der Spiele-Beobachtung. Auch Theorie-Unterricht soll es geben.

Bayer Leverkusen, Philipp Wollscheid: Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg erhält ein Jahr nach dem Wechsel von Philipp Wollscheid zu Bayer Leverkusen einen Nachschlag. Leverkusen muss nach Angaben von Bild weitere 250.000 Euro zahlen, nachdem der Abwehrspieler bei der USA-Reise der Nationalmannschaft sein Debüt für die Auswahl des DFB feierte. Ursprünglich hatte der Klub eine Ablöse von fünf Millionen für den mittlerweile 24-Jährigen erhalten.

Borussia Dortmund, Transfer: Fußballprofi Julian Koch verlässt den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund und wechselt innerhalb der Bundesliga zum FSV Mainz 05. Nach BVB-Angaben vom Mittwoch erhält der 22-Jährige beim FSV einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. Borussia Dortmund hat allerdings eine Rückkaufoption. Zur Ablösesumme teilten die Clubs nichts mit. Der Defensivspezialist, der als Außen- und Innenverteidiger und im Mittelfeld einsetzbar ist, absolvierte in der vergangenen Saison beim MSV Duisburg auf Leihbasis 19 Zweitligaspiele. Er hatte in seiner Karriere mehrfach lange Verletzungspausen einlegen müssen. "Julian hat uns gegenüber den Wunsch geäußert, auf hohem Niveau Spielpraxis zu sammeln. Diesem Wunsch haben wir entsprochen", kommentierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc die Personalie. Der FSV hatte bereits im vergangenen Winter großes Interesse an einer Verpflichtung. "Wir sind froh, jetzt mit Julian Koch und dem BVB eine Einigung gefunden zu haben", sagte Mainz-Manager Christian Heidel. Koch bezeichnete seinen neuen Vereinscoach Thomas Tuchel als "überragenden Trainer". Zudem habe es der FSV in den vergangenen Jahren immer wieder geschafft, junge Spieler nach vorn zu bringen. Koch: "Ich freue mich sehr auf den FSV und die Mainzer Fans."

Handball, THW Kiel: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel muss in den verbleibenden zwei Saisonspielen auf Mittelmann Aron Palmarsson verzichten. Der 22-jährige Isländer wurde am Dienstag von Mannschaftsarzt Frank Pries am linken Knie operiert, teilte der Verein am Mittwoch mit. Dabei wurde ein Anriss der Patellasehne vernäht und ein Knorpelschaden behoben. Die Operation sei planmäßig verlaufen. In spätestens acht Wochen soll Palmarsson nach einer intensiven Reha-Phase wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. In den vergangenen Wochen litt Palmarsson bereits unter akuten Schmerzen im linken Knie.

3. Liga, Aufstieg: Die SV 07 Elversberg ist erstmals in den Profifußball vorgestoßen und komplettiert als dritter Aufsteiger die 3. Liga. Der Dorfverein aus dem Saarland erkämpfte sich nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel ein 1:1 (0:1) im zweiten Aufstiegsspiel bei 1860 München II und folgte damit RB Leipzig und Holstein Kiel. Vor 14.500 Zuschauern in der Allianz Arena gelang Abedin Krasniqi in der 84. Minute der Ausgleich für die Gäste. Necat Aygün hatte die Löwen in der 40. Minute in Führung gebracht. Elversberg hatte in der Regionalliga Südwest hinter Hessen Kassel den zweiten Platz belegt. Das Rückspiel war ursprünglich für Sonntag angesetzt worden, wegen der starken Regenfälle aber auf Dienstag verschoben worden.

DFB, EM 2024: DFL-Boss Christian Seifert fordert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu einer Bewerbung um die EM-Endrunde 2024 auf. "Der DFB sollte sich um die EM 2024 bewerben. Denn 2024 liegt die WM 2006 schon 18 Jahre zurück, wir sind dann in einer Phase, in der selbst modernste Infrastruktur mal wieder einer Überholung und neuer Investitionen bedarf. Die EM 2024 könnte der Anlass sein", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) der Sport Bild. Eine EM-Bewerbung 2024 sei beim DFB auch schon thematisiert worden: "Im Zuge der Diskussionen über die Bewerbung als ein EM-Spielort 2020 ist beim DFB der Gedanke aufgegriffen worden, was 2024 betrifft. England hatte die EM 1996, Frankreich hat sie 2016, und Russland hat die WM 2018. Ich denke, es spricht einiges dafür, sich für Deutschland starkzumachen und zu sagen: Wir wollen die EM 2024."

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