Volleyball:Volleyballer Kromm kämpft gegen Pokalfluch

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Berlin (dpa) - In der erfolgreichen Karriere von Volleyball-Profi Robert Kromm findet sich ein dunkler Fleck. Drei Mal schon stand der baumlange Außenangreifer mit den Berlin Volleys im deutschen Pokalfinale, aber gewonnen hat er noch nie. "Es ist allerhöchste Zeit, dass sich das ändert", so Kromm.

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Berlin (dpa) - In der erfolgreichen Karriere von Volleyball-Profi Robert Kromm findet sich ein dunkler Fleck. Drei Mal schon stand der baumlange Außenangreifer mit den Berlin Volleys im deutschen Pokalfinale, aber gewonnen hat er noch nie. „Es ist allerhöchste Zeit, dass sich das ändert“, so Kromm.

Die Gelegenheit, seinen Pokalfluch zu beenden, hat der 31-Jährige am Sonntag im Pokalfinale gegen den Bundesliga-Sechsten TV Bühl (16.45 Uhr). Bis zum Mittwoch wurden fast 11 000 Tickets für die Mannheimer SAP-Arena verkauft. Damit wackelt der bisherige Final-Besucherrekord von 11 100 aus dem Jahr 2006.

Mit leeren Händen stand Kromm 2004 in Dessau, 2005 in Bonn und 2014 in Halle/Westfalen da. „Jedes dieser Spiele haben wir knapp 2:3 verloren, und immer gegen Friedrichshafen“, erinnert sich der 2,12 Meter große Angreifer, tröstet sich aber. „Diesmal ist wenigstens der Gegner mal ein anderer.“ Aber auch ein sehr ernst zu nehmender: Vor fünf Wochen bescherte der TV Bühl den Berliner Volleys mit 3:2 die erste Saisonniederlage in der Bundesliga. „Da war ich nicht dabei“, beeilt sich Kromm festzustellen.

Den Mannschaftskapitän plagten zuletzt Verletzungen. Erst hinderte ihn Ende 2015 ein Riss in der Bauchmuskulatur am Comeback in der deutschen Nationalmannschaft bei der schließlich verpassten Olympia-Qualifikation in Berlin. Dann zog er sich unlängst beim Frisieren eine Nackenblockade zu. „Der Bauch ist wieder in Ordnung, die andere Sache aber noch nicht zu hundert Prozent auskuriert“, sagt Kromm. Doch bei einem Ereignis wie dem Pokalfinale seien alle Schmerzen vergessen. „Ich will spielen“, sagt er, „unbedingt“.

Kromm, der zwischenzeitlich auch mal sechs Jahre in Italien im Einsatz war, macht in dieser Saison ohnehin eine unangenehme neue Erfahrung. „Ich hatte nie ernsthafte Verletzungen. Und dann merkst du plötzlich, du hast da irgendwo im Körper eine Baustelle und nur wenig später zwickt es schon an anderer Stelle.“

Ob der gebürtige Schweriner unter diesem Gesichtspunkt seine - einst aus persönlichen Gründen unterbrochene - Karriere in der Nationalmannschaft fortsetzt, lässt er offen, aber: „Ich werde da zum jetzigen Zeitpunkt nicht schon komplett absagen.“ 197 Länderspiele für Deutschland hat er bisher bestritten, die Aufrundung auf 200 interessiert ihn eher am Rande.

Auch an ein generelles Karriereende verschwendet er noch keinen Gedanken. „Ich liebe es, Volleyball zu spielen.“ Elf Tage nach dem Pokalfinale, am 9. März, wird er 32 Jahre alt. Sein Vertrag bei den Berlin Volleys endet erst 2018. Manager Kaweh Niroomand weiß um Kromms Wert: „Robert ist einer der besten Angreifer in Deutschland. Mit seiner Erfahrung ist er gerade auch mental enorm wichtig für unsere Mannschaft.“

Mit seinen Volleys tanzt Kromm derzeit noch auf drei Hochzeiten: deutscher Pokal, Meisterschaft und der europäische CEV-Cup. Welcher Wettbewerb für Kromm am bedeutungsvollsten ist? „Jeder Titel ist wichtig - für uns und den Verein.“ Sein Ehrgeiz diktiert die Schlussfolgerung: „Am besten, wir gewinnen alle drei Wettbewerbe.“ Den ersten Schritt will er am Sonntag beim Pokalfinale machen. „Es wäre doch ganz gut, wenn wir schon mal einen Titel auf die Haben-Seite bringen würden.“

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