Volleyball:Auf einem guten Weg

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"Es ist ein Prozess": Dachaus Trainer Patrick Steuerwald ist mit den Fortschritten seines Teams zufrieden. (Foto: Nils Koepke/Beautiful Sports/Imago)

Dachaus Erstliga-Volleyballer verpassen die Playoffs, ziehen aber eine positive Saisonbilanz. Der Trainer wird wohl bleiben, und auch beim Problem der altersschwachen Spielstätte gibt es Hoffnung.

Von Katrin Freiburghaus

Der Ausgang der letzten Hauptrundenpartie war für die Erstliga-Volleyballer des ASV Dachau keine Überraschung. Dennoch ließen sie nach dem 1:3 (25:18, 18:25, 16:25, 12:25) gegen den VfB Friedrichshafen erst einmal die Köpfe hängen. Denn die Chance auf die Playoffs war am Samstag tatsächlich noch einmal für einen Satz in greifbare Nähe gerückt. Dachau hatte den ersten Durchgang dominiert, den VfB danach aber ins Spiel finden lassen. "Am Ende haben sie uns genau die Grenze gezeigt, an der wir arbeiten müssen", sagte Dachaus Trainer Patrick Steuerwald, "wir haben Potenzial - jetzt müssen wir lernen, es konstanter an den Peaks abzurufen."

Dass sich die favorisierten Gäste letztlich durchsetzten, passt zum Saisonverlauf der Dachauer, die überraschende Punkte gegen die Etablierten sammelten und sogar Meister Berlin bezwangen, gegen Teams auf Augenhöhe aber auch zu viele Zähler liegen ließen. Die vier Punkte, die zu Platz acht fehlen, liegen nicht in Friedrichshafen, sondern irgendwo in Bitterfeld und Königs Wusterhausen. Spiele auch neben der Ideallinie zu gewinnen, war eine Qualität, die dem Aufsteiger gegen gleichstarke oder schwächere Teams oft noch abging. "Mit der Favoritenrolle klarzukommen, ist ein Prozess", sagte Steuerwald, der sein Team "auf einem guten Weg" sieht und ihm "generell ein Kompliment" machte. Viel spricht dafür, dass der 38-Jährige diesen Weg weiter von der Bank aus begleiten wird. Es sei noch nichts offiziell, "aber mir macht's Spaß", sagte er und fügte lachend hinzu: "Meistens."

"Für Auswärtsspiele in der Woche mussten einige Urlaub beantragen."

Auch Abteilungsleiter Denis Werner geht davon aus, "dass wir die Zusammenarbeit fortführen". Sein Saisonfazit fiel trotz der verpassten Playoffs positiv aus. "Wir schauen nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten", sagte er, "insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem, was wir hier in den letzten 18 Monaten auf die Beine gestellt haben." Zwei Aufstiege nacheinander und eine ansehnliche erste Saison im Oberhaus sind für das Minibudget der Oberbayern eine respektable Bilanz. Zumal der Lebensmittelpunkt vieler Spieler nicht der Sport ist. Dachau zahlt ihnen laut Werner "eine minimale Aufwandsentschädigung, für Auswärtsspiele in der Woche mussten einige Urlaub beantragen".

Die größte Baustelle war - und bleibt - die altersschwache Georg-Scherer-Halle, für die sich aber Ersatz abzeichnet. Die Stadt habe für die Planung bereits "Geld in die Hand genommen, weshalb ich davon ausgehe, dass das Projekt fortgeführt wird", sagte Werner. Tatsächlich war die zu niedrige Halle nicht nur in Marketingfragen ein Hemmschuh, sondern half auch sportlich nicht wirklich. Speziell gegen aufschlagstarke Teams schränkt der fehlende Raum nach oben die Annahmemöglichkeiten ein - Dachau holte auswärts mehr Punkte als zu Hause.

Die Dachauer sind nicht die einzige bayerische Mannschaft, die die Playoffs als Zuschauer verfolgt. Dasselbe gilt für Unterhaching, das nach einem 0:3 gegen Bitterfeld-Wolfen Vorletzter wurde. Die WWK Volleys Herrsching hingegen kletterten mit einem 3:0 in Freiburg noch auf Platz fünf und treffen im Viertelfinale auf den Vierten Lüneburg.

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