Schmerzlicher Abschied: Anton Brehme verlässt die BR Volleys

Berlin (dpa) - Nur drei Tage nach dem Gewinn des 13. deutschen Meistertitels haben die Berlin Volleys ihren Spielerkader für die Saison 2023/24 nahezu komplett beisammen. Vier Abgängen stehen drei Neuzugänge gegenüber. „Uns fehlt jetzt nur noch ein Mann für den Außenangriff“, sagte Geschäftsführer Kaweh Niroomand bei der Meisterfeier des Vereins am Dienstagabend vor rund 400 Gästen in den VIP-Räumlichkeiten der Max-Schmeling-Halle.

Besonders schmerzlich für die Volleys: Mittelblocker Anton Brehme verlässt den Verein. Er sieht seine Zukunft beim italienischen Erstligisten Modena. “Er hat mir versprochen, wenn er mal nach Deutschland zurückkehrt, dann kommt er nur zu uns“, sagte Niroomand. Er werde Brehme „vor allem von der menschlichen Seite her“ vermissen, denn: „Er ist ein hochanständiger Kerl, alle bei uns mögen ihn.“

Ersatz für Brehme haben die BR Volleys bereits gefunden. Ihn soll Estlands Nationalspieler Timo Tammemaa ersetzen. Er ist 31 Jahre alt, 2,04 Meter groß und hat schon für Clubs in Belgien, Frankreich und Polen gespielt. „Ihn beobachte ich schon seit Jahren“, erzählte Niroomand.

Neben Brehme werden auch Außenangreifer Antti Ronkainen, Zuspieler Angel Trinidad und Diagonalangreifer Matheus Krauchuk den deutschen Meister verlassen. Alle drei waren keine Stammspieler. Die Positionen von Trinidad und Krauchuk sind bereits neu besetzt mit zwei ehemaligen Akteuren der United Volleys Frankfurt. Daniel Malescha soll in Zukunft Marek Sotola als Alleinunterhalter im Diagonalangriff entlasten, Leon Dervisaj wurde im Zuspiel als Back-up für Johannes Tille verpflichtet.

Neu aufgestellt haben sich die BR Volleys auch im Trainerbereich. Nachdem schon vor Beginn der Play-offs Trainer Cedric Enard aus persönlichen Gründen seinen Rückzug zum Saisonende bekannt gegeben hatte, präsentierte der Verein den Briten Joel Banks als Nachfolger. Aber auch Enards Assistent Lucio Oro verabschiedet sich von den Charlottenburgern. Ihn ersetzt der frühere Friedrichshafener Libero Markus Steuerwald. Der 34-Jährige arbeitete zuletzt als Co-Trainer beim Frauen-Bundesligisten Dresdner SC.

Mit ihrer Personalpolitik für die kommende Saison verfolgten die BR Volleys ein klares Ziel. „Es wird keine Stars bei uns geben. Die brauchen wir nicht, weil die gar nicht in unsere Mannschaft reinpassen würden“, sagte Niroomand. Sein Vorhaben: „Wir wollen lieber über die Breite das Spitzenniveau bei uns verbessern.“