Mit großer Mehrheit hat die Wiener Bevölkerung eine Bewerbung der österreichischen Hauptstadt um die Olympischen Spiele 2028 abgelehnt. Knapp 72 Prozent hätten sich dem vorläufigen Ergebnis zufolge bei einer Volksbefragung gegen eine Kandidatur ausgesprochen, teilte Bürgermeister Michael Häupl am Dienstag mit.
Häupl hatte eine Bewerbung stets befürwortet und reagierte enttäuscht auf das Ergebnis: "Schade, aber ist so", sagte Häupl: "Für mich ist die Frage Olympia-Bewerbung Wiens erledigt, somit meine ich wohl die Sommer-Olympiade und die Winter-Olympiade."
Das Stadtoberhaupt kündigte jedoch an, trotz des Votums in die städtische Infrastruktur für den Breitensport investieren zu wollen.
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Die Wahlbeteiligung lag bisher bei rund 31,5 Prozent, Häupl hatte im Vorfeld auf ein Drittel gehofft. Aufgrund der langen Nachfrist werden noch alle bis zum kommenden Montag eintreffenden Briefwahlzettel berücksichtigt, dadurch könnte die Beteiligung noch steigen.
Bei der Volksbefragung wurde noch über mehrere weitere Fragen abgestimmt, unter anderem über die Einführung eines "Parkpickerls" für ganz Wien. Auch dies wurde von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.
Volksbefragungen haben in Olympia-Fragen derzeit Konjunktur: Vor wenigen Wochen hatten sich bereits die Bewohner des Schweizer Kantons Graubünden gegen die Winterspiele in Davos und St. Moritz ausgesprochen. Graubünden galt als ernsthafter Konkurrent für die deutsche Stadt München.