VfL Wolfsburg vor dem Saisonstart:Felix Magath verteidigt sein Transfer-System

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"Unsere Arbeit hier ist nachhaltig angelegt": Kurz vor dem Bundesligastart verteidigt Wolfsburgs Trainermanager Felix Magath energisch die eigene Transferpolitik. Allerdings setzt er seinem Team auch ein Ultimatum: In dieser Saison muss der Erfolg nach Wolfsburg zurückkehren.

Ivica Olic, Naldo, Bas Dost, Emanuel Pogatetz, Fagner, Vaclav Pilar, Kevin Pannewitz, Patrick Drewes, Murat Bildirici. Dazu Diego, Simon Kjaer, Sotirios Kyrgiakos, Peter Pekarik, Tuncay, Thomas Kahlenberg und Srdjan Lakic, die zuletzt an andere Klubs ausgeliehen waren. Mit über einem Dutzend neuen Spielern geht der VfL Wolfsburg in die kommende Bundesligasaison. Soweit nichts Neues aus der fünftgrößten Stadt Niedersachsens.

Nachhaltiges Arbeiten? Wolfsburgs Trainer Felix Magath. (Foto: dpa)

Wer dem Klub und seinem Trainermanager Felix Magath jedoch vorwirft, er würde wahllos mit Geld um sich werfen, der bekommt etwas zu hören. "Was da erzählt wird, sehe ich sehr kritisch - weil wir weben nicht übermäßig viel Geld investiert haben", sagte Magath in einem Interview der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Sein Transfer-System, wenn man es so nennen mag, habe nichts mit Willkür zu tun. Sondern mit Nachhaltigkeit.

Trotz 50 Millionen Euro, die der VfL in der Vorsaison für 20 neue Spieler investiert und trotzdem nur Platz Acht erreicht hatte, habe Wolfsburg "auch kein Geld rausgeworfen", erklärte Magath. Nichtsdestotrotz gab der 59-Jährige zu, unter dem Verpassen des Europapokals gelitten zu haben. Er bezeichnete dies als "Misserfolg, auch für mich", betonte er.

Magath monierte zudem, in der Beurteilung seiner zahlreichen Transfers ungerecht behandelt zu werden. "Da wird aber oft vergessen, dass unsere Arbeit hier nachhaltig angelegt ist und eben nicht kurzfristig." Vor der am Wochenende beginnenden neuen Saison holte Magath bislang sieben neue Spieler für zusammen knapp 21 Millionen Euro. Hinzu kamen mit Patrick Drewes, Murat Bildirici zwei Spieler aus der eigenen Jugend und sieben bislang ausgeliehene Profis, die keinen neuen Verein gefunden haben.

Weitere Zugänge nicht ausgeschlossen

An den Gehältern beim VfL liege dies indes nicht, meinte Magath: "Wir haben zum Beispiel in der vergangenen Saison weniger Gehälter gezahlt als 2010/2011." Er ließ dabei offen, ob dies auch daran gelegen habe, dass in den Rückkehrern Diego und Simon Kjaer zwei Großverdiener zuletzt verliehen waren.

Den aktuellen Kader - er umfasst aktuell rund 40 Profis - sieht Magath stark genug, um mit dem deutschen Meister von 2009 wieder mindestens um den Einzug in die Europa League mitspielen zu können. "Wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen, auf den europäischen Plätzen einzulaufen, dann muss einiges schief gelaufen sein bei uns."

Wegen der schweren Kreuzbandverletzungen der Angreifer Patrick Helmes und Vaclav Pilar sind bis zum Ende der Wechselfrist am 31. August noch weitere Transfers denkbar. Auch scheint Magath mit dem defensiven Mittelfeld noch unzufrieden. Trotz Josué, Peter Jiracek, Jan Polak, Makoto Hasebe und Kevin Pannewitz denkt der VfL laut Medienberichten über die Verpflichtung des spanischen Nationalspieler Benat Etxebarria von Betis Sevilla für gut zehn Millionen Euro nach.

© Süddeutsche.de/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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