Turnen:Stuttgart holt Titel - Hambüchen für Weltcup in Schwung

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Karlsruhe (dpa) - Fabian Hambüchen spielte diesmal nur eine Nebenrolle. Beim Doppelerfolg der Teams des MTV Stuttgart im Finale der Deutschen Turnliga brachte sich der deutsche Vorturner aber mit einem Top-Ergebnis für den Weltcup in einer Woche in Schwung.

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Karlsruhe (dpa) - Fabian Hambüchen spielte diesmal nur eine Nebenrolle. Beim Doppelerfolg der Teams des MTV Stuttgart im Finale der Deutschen Turnliga brachte sich der deutsche Vorturner aber mit einem Top-Ergebnis für den Weltcup in einer Woche in Schwung.

Während die Schwaben vor 4000 Zuschauern in der Karlsruher dm-Arena sowohl bei den Männern als auch den Frauen triumphierten, gewann der Olympiazweite mit seinem Verein KTV Obere Lahn in der spannendsten Entscheidung des Tages das kleine Finale um den dritten Platz. Dabei ging der 27-Jährige an allen Geräten an den Start und avancierte mit 20 Punkten zum Topscorer des Tages. Allein am Sprung, bei dem Hambüchen nach der Landung ins Straucheln kam, musste er sein direktes Duell verloren geben.

„Wir haben heute unseren schlechtesten Saisonwettkampf geturnt“, stellte der Hesse nach dem 39:30 gegen die TG Saar jedoch fest - aber die Gegner waren auch nicht besser. „Das war Nervenkitzel pur.“ Den dritten Platz feierten er und seine Teamkollegen nach der letzten Übung wie einen Sieg mit einem Freudentänzchen unter den Ringen.

Gemäßigter ließen es die eigentlichen Gewinner aus der schwäbischen Landeshauptstadt angehen nach dem nie gefährdeten 59:17-Triumph über die KTV Straubenhardt und dem nunmehr achten Meistertitel. Am Abend feierten die Stuttgarter um EM-Teilnehmer Sebastian Krimmer eine ausgiebige Party. Dieser schlossen sich auch die Stuttgarter Turnerinnen um die WM-Siebte am Barren, Lisa-Katharina Hill, und die deutsche Mehrkampfmeisterin Kim Bui an. Sie verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr mit 217,60 Punkten souverän vor der TG Mannheim (202,20).

„Das war ein geiles Finale“, lobte Hambüchen das Event, bei dem die Turner unter Spotlight und wie bei internationalen Meisterschaften auf Podien ihre Übungen präsentierten. „Das würde ich mir auch für Stuttgart wünschen“. Bei dem Heim-Weltcup am kommenden Wochenende wird er als einziger deutscher Starter seinen vorletzten Wettkampf in diesem Jahr absolvieren.

Danach wartet am 6. Dezember noch die nächste Station der Serie in Glasgow. „Aber ich muss sehen, ob mein Körper das mitmacht“, sagte Hambüchen, der nach der WM außer in der Liga auch noch bei zwei Turnieren in der Schweiz am Start war. Seine Studium an der Sporthochschule Köln bereite ihm dabei keine Probleme, sagt er. Im Gegenteil: „Nordrhein-Westfalen hat gerade die Präsenzpflicht bei Seminaren und Vorlesungen abgeschafft“, erklärte der Student, der wieder in Wetzlar lebt. „Das kommt mir entgegen.“ So kann Hambüchen parallel zur seiner Turnkarriere quasi ein Fernstudium absolvieren.

Im nächsten Jahr hofft er, mit dem Vorjahres-Zweiten KTV Obere Lahn wieder ins Finale einziehen zu können. Die ersten Weichen dafür sind schon gestellt: Der Weißrusse Andrej Lichowizki hat seine Einbürgerung in Deutschland beantragt. Sollte er damit Erfolg haben, könnten die Hessen einen weiteren starken Ausländer verpflichten. Zudem wäre der WM-14. bei entsprechender Freigabe auch für die deutsche Auswahl eine Option. „Cheftrainer Andreas Hirsch freut sich tierisch“, meinte Hambüchen.

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