TSV 1860 München:Ismaik will Partner, aber die Mehrheit behalten

Lesezeit: 2 min

Will die Mehrheit behalten: Hasan Ismaik (Foto: Andreas Gebert/dpa)
  • Investor Hasan Ismaik verhandelt mit "zwei Familien aus München und einer Firma aus Bayern" wegen eines Einstiegs beim TSV 1860.
  • Ismaik will aber Mehrheitseigner bleiben.

Von Philipp Schneider

Hasan Ismaik ist ein Liebhaber von Smileys. Er kennt und schätzt die ganze Palette der sogenannten Emoticons, die dem der Technik gegenüber aufgeschlossenen Benutzer heutzutage in Chats wie Whatsapp zur Verfügung stehen. In der vergangenen Woche verschickte der Investor des ehemaligen Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München beispielsweise ungefragt und etwas überraschend zwei Online-Artikel, die von einem Bericht aus dem Forbes-Magazin handelten, wonach er eine Milliarde Dollar an Vermögen verloren habe. Der Nachricht ließ Ismaik zwei Smileys folgen, die vor Belustigung Tränen weinten (und einen küssenden Smiley, wobei Ismaik sich dabei auch vertippt haben mochte).

An diesem Mittwoch ging es allerdings um weiterführende Fragen. Themen, die die Zukunft seines Fußballklubs betreffen, der wohl bis Ende der Woche 5,4 Millionen Euro auftreiben muss, damit Geschäftsführer Markus Fauser eine positive Fortführungsprognose für die kommenden zwei Jahre aussprechen kann.

Sechzig müsse keine Insolvenz befürchten

Schon in der vergangenen Woche hat Ismaik erstmals gegenüber der SZ erklärt, dass dies aus seiner Sicht zu viel Geld sei, Sechzig allerdings keine Insolvenz befürchten müsse. Auf die Frage, ob er dies bewerkstelligen wolle, indem er einen strategischen Partner oder Investor an Bord hole, antwortete Ismaik wieder mit einem vor Freude Tränen weinenden Smiley - und dem Hinweis: "Wart ab, man wird sehen." Das sah man dann an diesem Mittwoch. Da nämlich schickte Ismaik um 14:19 Uhr auf die Frage, ob er denke, dass er (diese Gerücht hält sich seit Monaten im Umfeld von 1860) womöglich die Familie Klatten von BMW als strategischen Partner für 1860 gewinnen wolle, abermals einen Smiley. Allerdings schickte er einen Smiley, dessen Mund von einem Reißverschluss verschlossen wird, weswegen der Smiley ziemlich schlecht sprechen kann (muss man gesehen haben, irres Symbol).

Etwas mehr Klarheit brachte am späten Abend ein Telefonat mit Ismaik. Es sei so, sagte der jordanische Geschäftsmann in Abu Dhabi: "Wir müssen das Kapital in der Firma erhöhen. Ich will, dass 1860 gesund ist." Für diesen Gesundungsprozess seien Leute mit einem "Business-Background" wichtig. "Wie beim FC Bayern, der Adidas als Partner hat". Er brauche "die Hilfe von Leuten, die aus München kommen. Ich denke, dass die Fans eine Business-Lösung eher akzeptieren, wenn es auch einen deutschen Investor bei 1860 gibt."

Er sei daher im Gespräch mit "zwei Familien aus München und einer Firma aus Bayern. Ich denke, dass wir am Anfang 40 bis 60 Millionen Euro Kapital brauchen werden." Derzeit gehören ihm 60 Prozent von 1860. "Ich will Mehrheitseigner bleiben", sagt Ismaik.

© SZ vom 29.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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