Trainerentlassung in der Bundesliga:Köln trennt sich von Solbakken

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"Ein bedauerlicher, aber unausweichlicher Schritt": Zwei Tage nach dem 0:4 beim FSV Mainz 05 reagiert der 1. FC Köln doch noch. Der stark abstiegsbedrohte Klub entlässt Trainer Stale Solbakken. Nun springt wie schon in der vergangenen Saison der Jugendtrainer Frank Schaefer ein.

Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat seinen Trainer Stale Solbakken entlassen. "Ja, es stimmt. Wir trennen uns von Stale Solbakken", bestätigte der Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Werner Wolf dem Kölner Express.

Stale Solbakken bei seinem letzten Spiel als Cheftrainer des 1. FC Köln in Mainz. (Foto: dpa)

Der 44-jährige Norweger war zu Saisonbeginn vom FC Kopenhagen zu den Rheinländern gekommen, steckte mit dem dreimaligen deutschen Meister nach dem 0:4 am Dienstag beim FSV Mainz 05 als 16. aber mitten im Abstiegskampf.

Die Mannschaft wird im Saisonendspurt von Ex-Coach Frank Schaefer betreut. "Diese Entscheidung hat die Gesellschafterversammlung des 1. FC Köln vor dem Hintergrund der aktuellen Tabellensituation auf Vorschlag der Geschäftsführung getroffen", heißt es auf der Internetseite des Klubs.

Schaefer war schon in der vergangenen Saison nach der Entlassung von Zvonimir Soldo eingesprungen, hatte das Amt des Cheftrainers nach Querelen mit dem damaligen Sportchef Volker Finke jedoch im April wieder abgegeben. Er kehrte fortan in den Jugendbereich des Klubs zurück und fungierte seither als Talent-Koordinator.

Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärte: "Frank Schaefer hat bereits in der letzten Saison gezeigt, dass er die Mannschaft zu Hochleistung motivieren kann. Er kennt die Spieler und kann morgen beginnen. Frank Schaefer hat jetzt den Auftrag, alle Reserven zu mobilisieren, um mit der Mannschaft die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen." Schaefer genieße zudem hohe Sympathien bei den Fans. Horstmann erklärte, dass Dirk Lottner als Ko-Trainer arbeiten werde, Stephan Engels übernehme die Aufgabe des Teammanagers.

Nachdem sich der Klub vor Wochen bereits von Finke getrennt hatte, ist die Beurlaubung von Solbakken ein letzter, verzweifelter Zug, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. "Unser Team braucht jetzt erkennbar neue Impulse für den Abstiegskampf", erklärt Werner Wolf, Vorsitzender des Verwaltungsrates. "Nach dem Spiel gegen Mainz ist die Beurlaubung von Stale Solbakken ein bedauerlicher, aber zu diesem Zeitpunkt unausweichlicher Schritt."

Die Entscheidung wurde dem Coach laut Bild.de am Donnerstagnachmittag in einem zehnminütigen Gespräch mit Geschäftsführer Claus Horstmann mitgeteilt. Die Entlassung Solbakkens, dessen Ablösung bereits vor eineinhalb Wochen erwartet worden war, bedeutet den neunten Trainerwechsel der laufenden Bundesliga-Saison. Zuvor hatten Markus Babbel und Michael Skibbe (beide Hertha BSC Berlin), Marcus Sorg (SC Freiburg), Michael Oenning (Hamburger SV), Holger Stanislawski (1899 Hoffenheim), Marco Kurz (1. FC Kaiserslautern) und Robin Dutt (Bayer Leverkusen) gehen müssen. Ralf Rangnick trat bei Schalke 04 wegen eines Burn-outs zurück.

© Süddeutsche.de/hum/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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