Der schwer verunglückte Radprofi Gino Mäder ist infolge seines Sturzes bei der Tour de Suisse verstorben. Dies teilte sein Team Bahrain Victorious am Freitag mit. "Mit tiefer Trauer und schweren Herzens müssen wir den Tod von Gino Mäder bekannt geben", heißt es in der Mitteilung.
Der 26 Jahre alte Schweizer war am Donnerstag auf der fünften Etappe der Tour de Suisse bei der Abfahrt in Richtung Ziel von der Straße abgekommen und in eine Schlucht gestürzt. Mäder wurde vor Ort wiederbelebt und per Helikopter ins Krankenhaus Chur transportiert, wo er seinen Verletzungen erlag.
Mäder gewann Etappen beim Giro d'Italia und bei der Tour de Suisse
Der Radsport-Weltverband UCI reagierte "niedergeschmettert" auf die Nachricht: "Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und allen, die mit Gino zu tun haben. Er war ein aufsteigender Star im Profiradsport." Mäder war nach Erfolgen als Junior auf der Bahn auf dem Weg zu einem starken Rundfahrer. 2021 gewann er jeweils eine Etappe beim Giro d'Italia und bei der Tour de Suisse und wurde Fünfter bei der Vuelta a España.
"Trotz aller Bemühungen des phänomenalen Personals des Churer Spitals schaffte Gino es nicht, diese letzte und größte Herausforderung zu meistern, um 11.30 Uhr verabschiedeten wir uns von einem der strahlenden Köpfe unseres Teams", schrieb Bahrain Victorious. Teammanager Milan Erzen sagte: "Wir sind am Boden zerstört über den Verlust unseres Ausnahmeradfahrers Gino Mäder." Die Mannschaft werde zu Mäders Ehren "Rennen fahren und sein Andenken auf jeder Straße bewahren, auf der wir fahren".
Straßenrad-Weltmeister Evenepoel: "Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert"
Der Rennarzt sei nach dem Sturz schnell an der Unfallstelle gewesen und habe umgehend Hilfe geleistet, hieß es in einer Mitteilung von Donnerstag. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei Gino", schrieb das Team. An der gleichen Stelle war auch Magnus Sheffield, 21, vom Team Ineos Grenadiers zu Fall gekommen, der US-Amerikaner kam aber glimpflich davon.
Nach dem Sturz erhob Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel schwere Vorwürfe. "Ich hoffe, dass das heutige Finale der Etappe sowohl für die Organisatoren als auch für uns selbst als Fahrer ein Denkanstoß ist. Eine Bergankunft wäre problemlos möglich gewesen. Daher war es keine gute Entscheidung, uns die Etappe mit dieser gefährlichen Abfahrt beenden zu lassen", schrieb der Belgier bei Twitter. Der Schweizer Zeitung Blick sagte Evenepoel, man brauche "offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert."