Tour de France:Mark Cavendish siegt - und ist dem Tour-Rekord nahe

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Ein Radsportler im Glück: Sprinter Mark Cavendish. (Foto: REUTERS)

Der australische Radsportler gewinnt die zehnte Etappe der Tour de France und rüttelt am Siegrekord von Eddy Merckx. Podolski wechselt nach Polen, ein Bayern-Profi nach Regensburg.

Meldungen im Überblick

Radsport, Tour de France: Mark Cavendish hat seinen dritten Etappensieg bei der 108. Tour de France gefeiert und ist nur noch einen Erfolg vom Rekord von Eddy Merckx entfernt. Der Brite gewann am Dienstag die 190,7 Kilometer lange zehnte Etappe in Valence vor den Belgiern Wout van Aert und Jasper Philipsen. Bester Deutscher war André Greipel als Siebter. An der Spitze der Gesamtwertung steht weiterhin der Slowene Tadej Pogacar mit einem Vorsprung von 2:01 Minuten auf den Australier Ben O'Connor. Dritter ist der Kolumbianer Rigoberto Uran, der 5:18 Minuten zurückliegt.

Für Cavendish war es der insgesamt 33. Tagessieg bei der Tour. Die Bestmarke hält die belgische Rad-Legende Merckx mit 34 Erfolgen. Darüber reden wollte Cavendish nicht. Viel lieber stellte er seine Teamkollegen in den Mittelpunkt: "Ich bin ein gesegneter Mann. Ich bin glücklich und demütig, dass ich solche Fahrer habe, die mich zum Ziel bringen. Ich bin absolut stolz, es könnte nicht besser sein." Drei Möglichkeiten für einen Etappensieg bieten sich dem 36-Jährigen bei dieser Tour noch - die erste schon am Donnerstag in Nimes. Weitere Chancen auf die Einstellung des Merckx-Rekords hat "Cav" auf der 19. Etappe sowie beim Tour-Finale auf den Champs-Elysees am 18. Juli.

Radsport, Tour de France: Der deutsche Radprofi Tony Martin hat nach seinem folgenschweren Sturz auf der ersten Etappe der Tour de France eine empfindliche Strafe für die Unfallverursacherin gefordert. "Ich möchte es nicht übertreiben, aber ich hoffe, dass die Frau in dem Maße bestraft wird, dass es eine gewisse abschreckende Wirkung hat", sagte der 36 Jahre alte Jumbo-Visma-Profi dem Spiegel: "Ich bin auf gar keinen Fall auf Rache oder Genugtuung aus. Die Frau spielt für mich keine Rolle mehr."

Die Zuschauerin, eine rund 30 Jahre alte Französin, hatte beim Tour-Auftakt in der Bretagne ein Pappschild in den Weg der Fahrer gehalten. Martin fuhr gegen das Schild, es entstand ein Massensturz. Die Zuschauerin stellte sich nach mehreren Tagen Fahndung den Behörden, sie soll sich wohl im Oktober vor Gericht verantworten müssen. Martin selbst, der die Tour fortsetzen konnte, hat danach aber noch nicht viel von einer abschreckenden Wirkung gemerkt. "Auch nach der Etappe habe ich noch so viele Idioten am Straßenrand gesehen, die es einfach nicht kapiert haben. Das macht mich wütend", sagte der viermalige Zeitfahr-Weltmeister.

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Von Christof Kneer

Tennis, Wimbledon: Die frühere Tennis-Weltranglisten-Erste Karolina Pliskova hat das Halbfinale in Wimbledon erreicht. Die 29-Jährige gewann am Dienstag in London 6:2, 6:2 gegen die Schweizer Außenseiterin Viktorija Golubic. Damit hat es die stark aufschlagende Pliskova nun bei allen vier Grand-Slam-Turnieren zumindest in die Vorschlussrunde geschafft. Im Semifinale an diesem Donnerstag trifft die einstige US-Open-Finalistin auf die an Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus, die 6:4, 6:3 gegen die Tunesierin Ons Jabeur siegte.

Basketball, FC Bayern: Nationalspieler Andreas Obst schließt sich dem deutschen Pokalsieger und EuroLeague-Teilnehmer Bayern München an. Wie der Klub am Dienstag bestätigte, unterschrieb der 24-Jährige nach der geglückten Olympia-Qualifikation mit der Nationalmannschaft einen Vertrag bis 2023. Der Shooting Guard hatte in der Basketball Bundesliga (BBL) zuletzt für ratiopharm Ulm gespielt, davor bereits für Bamberg, Gießen und Gotha. Obst habe "sich zu einem der besten deutschen Spieler entwickelt", sagte Bayern-Sportdirektor Daniele Baiesi. Er und Trainer Andrea Trinchieri, beide Italiener, kennen den gebürtigen Sachsen noch aus ihrer Zeit in Bamberg, weshalb Baiesi nun scherzhaft betonte: "Ganz wichtig für Italiener: Er hat geschworen, dass er nie mehr Pizza mit Ananas gegessen hat, seitdem er Andrea getroffen hat! Also ist es klar, dass wir ihm eine Chance geben."

Bundesliga, Zuschauer: Die Fußball-Fans dürfen sich auf eine Stadion-Rückkehr in der kommenden Bundesligasaison freuen. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 sollen unter bestimmten Voraussetzungen maximal 25 000 Zuschauer die Spiele im deutschen Profifußball verfolgen dürfen. Diesen Beschluss fassten am Dienstag die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien. Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden, wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25 000 gedeckelt ist. Eine Ausnahme: Rekordmeister Bayern München darf in der heimischen Allianz Arena vor höchstens 20 000 Fans spielen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante, steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt. Grundvoraussetzung für die Zuschauer-Rückkehr ist die Freigabe durch die zuständigen Behörden. Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei 50 Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.

Formel 1, Australien: Der Große Preis von Australien findet auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt. Wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten, musste das Rennen aufgrund der Einschränkungen und logistischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Coronakrise abgesagt werden. Das traditionelle Auftaktrennen der Saison im Albert Park war zuvor bereits von März in den November verschoben worden. Dennoch soll die Saison wie geplant mit 23 Rennen zu Ende geführt werden. "Obwohl es enttäuschend ist, dass wir in dieser Saison nicht in Australien fahren werden, sind wir zuversichtlich, dass wir 2021 eine Saison mit 23 Rennen bieten können", sagte Stefano Domenicali, Geschäftsführer der Formel 1. Es gebe "eine Reihe von Optionen, um den Platz zu ersetzen", ergänzte er, in den "kommenden Wochen" werde eine Entscheidung fallen.

Bereits in der vergangenen Saison hatte das Rennen in Melbourne abgesagt werden müssen. "Es ist eine große Enttäuschung für alle Fahrer, dass wir im November nicht nach Australien kommen werden, aber wir verstehen die Gründe", sagte der australische McLaren-Pilot Daniel Ricciardo. Besonders die strengen Einreisebestimmungen inklusive verpflichtender zweiwöchiger Quarantäne waren ein Hauptgrund für die Absage. "Wir sind uns der Herausforderung bewusst, vor der Australien mit den aktuellen internationalen Reisebeschränkungen steht und wissen um die Bedeutung von Impfungen", sagte Paul Little, Vorsitzender des Veranstalters. Der Große Preis von Australien hätte am 21. November stattfinden sollen, auch das geplante Rennen der MotoGP Ende Oktober wurde abgesagt.

Fußball, 2. Liga: Zweitligist Jahn Regensburg hat Bayern Münchens Offensivspieler Sarpreet Singh für ein Jahr ausgeliehen. Das teilten die Oberpfälzer am Dienstag mit. Bereits in der vergangenen Saison war der 22 Jahre alte neuseeländische Nationalspieler für ein halbes Jahr an den Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg verliehen worden, beim Club kam Singh auf zwölf Pflichtspiele. In der Leihe zum SSV Jahn sieht Singh "den besten nächsten Schritt in meiner Karriere", wie er sagte. Die 2. Bundesliga sei eine "sehr schwierige Liga mit sehr hoher Intensität, in der jeder jeden schlagen kann". Für den Rekordmeister aus München kam Singh bislang zweimal in der Bundesliga zum Einsatz.

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