Tickets für Bayern - Madrid:Teuer und verboten

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Wer jetzt noch auf die Schnelle Karten für das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid will, findet im Internet verschiedene Angebote. Allerdings muss man dafür tief in die Tasche greifen.

Andreas Haupt

Eine Karte im Block 329 auf der Gegentribüne Mitte: 299 Euro. Ein "Top-Platz" im Oberrang der Nordtribüne: 438,90 Euro. Zwei Karten der Kategorie eins auf dem Mittelrang der Osttribüne: 698 Euro. Wer jetzt noch auf die Schnelle Karten für das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid will, findet auf der Online-Verkaufsplattform Ebay verschiedene Angebote. Allerdings muss man dafür tief in die Tasche greifen; die offiziellen Preise, die vom FC Bayern für das Hinspiel festgelegt worden waren, lagen zwischen 40 und 120 Euro.

Teure Tickets: Wer das Spiel zwischen dem FC Bayern und Real Madrid live erleben möchte, der sucht meist im Internet nach Eintrittskarten. (Foto: N/A)

Eintrittskarten für die Begegnung gab es - wie üblich - nicht an Ticket-Schaltern zu kaufen; nur Mitglieder, Fanklubs und die Gäste aus Spanien konnten Karten erwerben. "90 Prozent aller uns vorliegenden Bestellungen müssen leider abgesagt werden", ließ der FCB auf seiner Homepage verlauten. Wer als Nichtmitglied ins Stadion möchte, muss also ins Internet.

Dort verhökern Mitglieder, Fanklubs und Gästefans ihre Karten. "Laut unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist das verboten", erklärt Oliver Meßthaler, Abteilungsleiter Ticketing des FCB, "wir kaufen bei Verdacht auch selbst Tickets ein, um die Täter zu fassen."

Der Verkauf im Internet halte sich auf hohem Niveau. Zwar sei das Angebot etwas geringer geworden, der Preis aber höher. Diejenigen, die der Verein beim Verkauf von Karten über Ebay oder einen Händler erwischt, werden vom Ticketkauf ausgeschlossen. Gegen Ticketagenturen ist juristisch kein Vorgehen möglich, sofern der Geschäftsbetrieb bei der Gewerbebehörde gemeldet ist und ordnungsgemäß versteuert.

Das Online-Geschäft boomt. "Das liegt an Angebot und Nachfrage. 450 Euro sind verdammt viel, aber einige sind bereit, das zu bezahlen", sagt Michael Jeschke, Geschäftsführer der Firma "Ticketsolution and Travel" mit Sitz in Nordrhein-Westfalen.

Die Firma bekommt laut Jeschke die Tickets von Privatleuten, die die Karten weiter verkaufen wollen. "Ich verdiene selbst nur ein paar Euro", sagt er - was sich natürlich nicht überprüfen lässt. Eine Frau vom Kundenservice der "Seatwave Deutschland GmbH" redet offen über die bei ihrer Firma üblichen Provisionen: 15 Prozent des Verkaufspreises vom Käufer, zehn Prozent vom Verkäufer.

Wer Tickets auf normalem Weg erwerben will, muss zum Rückspiel reisen: Dafür waren am Montag auf der Homepage von Real Madrid noch vereinzelte Karten erhältlich. Diese kosten allerdings schon regulär 175 Euro und mehr.

© SZ vom 17.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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