Tennis:Yannick Hanfmann verliert Finale von Gstaad

Lesezeit: 1 min

Gstaad (dpa) - Yannick Hanfmann hat sein erstes Endspiel auf der ATP-Tour verloren, aber in Gstaad den größten Erfolg seiner Tennis-Karriere verbucht.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Gstaad (dpa) - Yannick Hanfmann hat sein erstes Endspiel auf der ATP-Tour verloren, aber in Gstaad den größten Erfolg seiner Tennis-Karriere verbucht.

Der 25 Jahre alte Karlsruher verlor nach sechs Siegen bei den Swiss Open das Finale gegen den in der Weltrangliste 139 Plätze vor ihm platzierten Italiener Fabio Fognini nach 1:33 Stunden mit 4:6, 5:7.

Hanfmann wirkte anfangs müde und musste seinem 30 Jahre alten Gegner gleich zwei Breakbälle überlassen. Danach gab sich der Qualifikant jedoch kämpferisch und setzte den Favoriten vor allem im zweiten Satz mit variablen Aufschlägen stark unter Druck. Doch zum Überraschungs-Erfolg über die Nummer 31 der Weltrangliste reichte es nicht. „Eine unglaubliche Woche. Es war einzigartig, in dieser Atmosphäre hier zu spielen“, sagte Hanfmann über sein starkes Turnier.

Fognini gab nach dem Erfolg zu, dass er wegen der Höhenlage nach 2007 gar nicht zum zweiten Mal nach Gstaad kommen wollte. „In der ersten Runde sah ich mich in meiner Meinung bestätigt, weil ich in diesem Spiel unglaublich schlecht spielte. Und vier Tage später gewinne ich das Turnier - das ist für mich eine schier unglaubliche Geschichte.“

Der von Geburt an schwerhörige Hanfmann verpasste damit die Chance, 28 Jahre nach Carl-Uwe Steeb wieder für einen deutschen Erfolg in Gstaad zu sorgen. Die 45 265 Dollar Preisgeld für den Finaleinzug entsprachen jedoch etwa der Hälfte der Gewinnsumme, die Hanfmann in seiner bisher kurzen Profi-Karriere zuvor eingespielt hatte.

Im Halbfinale hatte er tags zuvor für seinen kräftezehrenden Erfolg über den Niederländer Robin Haase 2:28 Stunden benötigt. „Wahnsinn“, hatte er danach vor TV-Kameras ziemlich erschöpft und überwältigt gesagt. In der Weltrangliste wird der Schützling von Trainer Lars Uebel nun einen Sprung von Platz 170 voraussichtlich auf 125 machen. Ins Jahr 2017 war er noch von Position 317 aus gestartet und hatte dann mit dem Viertelfinaleinzug in München erstmals für Aufmerksamkeit gesorgt.

Zuvor hatte Hanfmann vier Jahre lang im College-Team der University of Southern California gespielt, ehe er 2015 nach seinem Abschluss nach München wechselte und begann, Profi-Turniere zu spielen. Über seine Schwergehörigkeit scherzt er desöfteren. „Auf dem Tennisplatz ist es eher positiv, weil ich nicht alles höre, was draußen geredet wird“, sagte er nach seinem Erfolg in München.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: