Tennis:Halbfinale erreicht: Großes Zverev-Ziel rückt näher

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Alexander Zverev ist in Aktion. (Foto: Frank Molter/dpa)

Alexander Zverev kommt einem seiner großen Wünsche immer näher. Beim Tennis-Turnier am Hamburger Rothenbaum sorgt auch eine deutsche Spielerin für viel Furore.

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Hamburg (dpa) - Seine Worte klangen nach Abschied. „Es waren wundervolle zehn Jahre“, sagte Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev nach seinem 6:3, 6:4-Viertelfinalsieg am Freitag gegen den Franzosen Luca Van Assche und fügte schnell hinzu: „Keine Sorge. Ich höre nicht auf.“ Der Weltranglisten-19. schwelgte in der Vergangenheit und erinnerte sich an seinen Karriere-Start am Hamburger Rothenbaum 2013. Genau dort will er sich mit dem Turniersieg einen lang ersehnten Traum erfüllen. „Es ist mein Heimatturnier. Es ist ein großes Ziel, den ich mir erfüllen will“, erklärte Zverev.

Zwei Siege fehlen dem deutschen Topspieler noch. Am Samstag wartet im Halbfinale der 19 Jahre alte Arthur Fils aus Frankreich, der den Weltranglisten-Vierten Casper Ruud deutlich mit 6:0, 6:4 besiegte. Einen Tag später steigt das Finale beim mit 1,832 Millionen Euro dotierten ATP-Sandplatzturnier.

Vielleicht helfen dabei auch die Übernachtungen im Hamburger Stadtteil Lemsahl. „Alles ist noch so wie früher. Das Kinderbett, die Kuscheltiere“, sagte ein gut gelaunter Zverev über die Wohnung, in der er aufgewachsen ist und ulkte: „Allerdings braucht auch Sophia noch Platz.“ Der 26-Jährige meinte damit seine Partnerin Sophia Thomalla, die auf der Tribüne saß.

Im Viertelfinale zeigte der an Nummer vier gesetzte Zverev seine gute Form. Nach etwas über 40 Minuten holte sich der Hamburger mit 6:3 den ersten Satz. Im zweiten Satz hatte er einige Probleme, Van Assche führte bereits mit 4:1. „Am liebsten wäre ich der unbeliebteste Spieler und hätte immer ein unspannendes Spiel. Aber der bin ich nicht“, scherzte Zverev.

Immerhin hätten die Fans am Rothenbaum etwas mehr Spannung erhalten. „Und für das Publikum tue ich alles“, sagte Zverev. Der Deutsche gewann daraufhin fünf Spiele in Serie und verwandelte nach 1:29 Stunden den zweiten Matchball mit einem Ass zum Zweisatz-Erfolg.

Den bislang letzten deutschen Turniersieg in der Herren-Konkurrenz am Hamburger Rothenbaum hatte Michael Stich vor 30 Jahren gefeiert. In zuvor fünf Anläufen war Zverev bislang nicht über das Halbfinale hinausgekommen und ist erstmals seit 2019 wieder in seiner Heimatstadt am Start.

Daniel Altmaier verpasste zuvor den Halbfinal-Einzug nach einer 4:6, 4:6-Niederlage gegen den Chinesen Zhang Zhizhen. Der Weltranglisten-79. ist nun wie auch der Serbe Laslo Djere ein möglicher Final-Gegner von Zverev. Djere bezwang Titelverteidiger Lorenzo Musetti aus Italien mit 7:5, 6:3.

Bei den Damen ist der letzte deutsche Erfolg sogar noch ein Jahr länger her. Ikone Steffi Graf holte sich zuletzt 1992 den Sieg am Rothenbaum. Am Samstag kann Graf von der 19 Jahre alten Hamburg-Überraschung Noma Noha Akugue abgelöst werden. Die Weltranglisten-207. steht nach dem 6:3, 6:3 über die Russin Diana Schnaider im Endspiel. „Ich kann das alles nicht glauben“, sagte das Talent aus Reinbek nach dem vierten WTA-Erfolg. Gegnerin ist die Niederländerin Arantxa Rus.

© dpa-infocom, dpa:230728-99-582330/4

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