Tennis:Kindheitsträume

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Vorfreude: Der kanadische Tennisprofi Felix Auger-Aliassime (links) genießt seinen ersten Besuch beim MTTC Iphitos zusammen mit Para-Tennisspieler Nico Langmann aus Österreich. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Alexander Zverev führt bei den BMW Open in München das mal wieder starke Teilnehmerfeld an. Bei der Para Trophy im Rollstuhltennis ist der Weltranglistenerste Alfie Hewett der Maßstab.

Von Julian Sieler

Am Freitag liefen die letzten Vorbereitungen, die Plätze wurden noch einmal präpariert, die Autos noch einmal poliert. Schließlich soll alles glänzen, wenn an diesem Samstag die ersten Bälle der BMW Open gespielt werden. Alles soll bereit sein für die Zuschauer und Spieler, insbesondere für all jene, die zum ersten Mal bei dem Münchner Tennisturnier sind - wie beispielsweise Felix Auger-Aliassime.

Für den Tennisprofi ist es nicht nur die Turnierpremiere, sondern auch sein erster Besuch in München. "Es ist sehr selten, dass ich in eine Stadt komme, in der ich noch nie gespielt habe", sagt der Kanadier: "Es ist etwas Besonderes, einen neuen Ort, ein neues Turnier zu entdecken." Auger-Aliassime gewann bereits fünf Titel auf der ATP Tour und stand vor eineinhalb Jahren auf Platz sechs der Weltrangliste. Auch aufgrund von Verletzungen konnte er dieses Niveau nicht aufrechterhalten, doch in München möchte er angreifen: "Ich will natürlich gewinnen."

Einfach wird dies jedoch nicht. "Das Teilnehmerfeld ist großartig", sagt der 23-Jährige und dürfte dabei in erster Linie an Alexander Zverev denken. Der Olympiasieger von Tokio konnte das Turnier am Englischen Garten schon zweimal gewinnen, ebenso oft wie Holger Rune, der den dritten Sieg in Serie feiern möchte. Auch Jan-Lennard Struff, Dominic Thiem und Botic van de Zandschulp schlagen in München auf. Am Freitag wurde zudem die Teilnahme von Taylor Fritz bekannt gegeben. "Wir werden vom ersten Ball an Weltklasse sehen", sagt Turnierdirektor Patrick Kühnen.

Andy Murray und Matteo Berrettini fehlen verletzt

Neben dem Blick auf die etablierten Profis lohnt es sich in München stets, auf Talente zu achten, wie etwa den Briten Jack Draper, dem sein Landsmann Andy Murray eine große Zukunft prophezeit. Sie wurden während der Pandemie zu Trainingspartnern, in München hätte es zum Duell kommen können, schließlich wollte der 36-Jährige auf seiner Abschiedstournee dort eine Station einlegen. Doch eine Knöchelverletzung verhindert dies. Ebenso muss Matteo Berrettini passen, der vergangene Woche das Turnier in Marrakesch gewann, nach einer Verletzung aber kein Risiko eingehen möchte. Auch Jakub Mensik sagte ab.

Weltklasse-Tennis gibt es auf der Anlage auch bei der Allianz Para Trophy zu sehen. Das Turnier im Rollstuhltennis findet seit zwei Jahren parallel statt. Die besten Spieler der Tour starten in München, unter anderem der Weltranglistenerste Alfie Hewett. "Dass ich auf derselben Anlage spielen darf wie die ATP-Profis, die als Kind meine Vorbilder waren, war lange undenkbar", sagt Nico Langmann, der seit dem zweiten Lebensjahr im Rollstuhl sitzt: "Hier dabei sein zu dürfen, ist ein nicht einmal gewagter Kindheitstraum."

Die BMW Open auf der Anlage des MTTC Iphitos beginnen an diesem Wochenende mit den Qualifikationsspielen und enden am Sonntag (21. April). Neben dem Einzelturnier und der Para Trophy findet ein Doppelwettbewerb statt. Die Tickets sind für alle neun Tage ausverkauft, es gibt jedoch von Montag bis Donnerstag ein Kontingent an Tageskarten. In dieser Woche können sich Fans für den Vorverkauf für das kommende Jahr anmelden.

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