Tennis in Wimbledon:Lisicki besiegt die eigene Aufschlag-Schwäche

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Kommt langsam in Form: Sabine Lisicki steht im Viertelfinale von Wimbledon. (Foto: REUTERS)

Selbst 20 Doppelfehler können die Vorjahresfinalistin nicht aufhalten: Sabine Lisicki schlägt die Kasachin Jaroslawa Schwedowa in drei Sätzen und zieht ins Viertelfinale von Wimbledon ein. Dort erwartet sie eine starke Gegnerin.

Sabine Lisicki kniete nach dem Matchball auf dem "heiligen Rasen", ihr Vater Richard sprang auf der Tribüne applaudierend in die Höhe: Die erfolgreiche Wimbledon-Geschichte der Berlinerin geht weiter. Mit einer kämpferischen Leistung hat die letztjährige Finalistin beim Grand-Slam-Tennisturnier in London ihren Siegeszug fortgesetzt.

Die 24-Jährige gewann 6:3, 3:6, 6:4 gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa und ist bei ihrer sechsten Teilnahme zum fünften Mal in das Viertelfinale eingezogen. Dort wartet die rumänische French-Open-Finalistin Simona Halep.

Die Partie war zerfahren, die Deutsche leistete sich speziell bei ihrem oft gewinnbringenden Aufschlag Schwächen. 20 Doppelfehler listete die Statistik am Ende auf. Vor den Augen von Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner überstand sie das Match dennoch erfolgreich.

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"Natürlich bringt es einem wieder Selbstvertrauen, und das muss man mitnehmen", hatte Lisicki nach ihrem nervenaufreibenden Drittrundensieg gegen die Serbin Ana Ivanovic gesagt. Das Gefühl von drei Siegen nacheinander hatte sie zuvor monatelang nicht erlebt. Der Start gegen die kasachische Weltranglisten-65. Schwedowa ging trotzdem daneben.

Zwei Doppelfehler, ein Return-Gewinnschlag ihrer Kontrahentin, ein Vorhandfehler - schon war das erste Aufschlag-Spiel weg. Doch Lisicki ließ sich nicht beirren. Immer wieder punktete sie mit ihrer kraftvollen Vorhand. Ihrer Kontrahentin unterliefen im ersten Satz zudem zahlreiche Fehler. Am Ende ärgerte Lisicki Schwedowa mit einer Stop-Lob-Kombination, kurz darauf ermöglichte ein Returnfehler das 6:3.

Im zweiten Durchgang lief zunächst nicht viel. 0:3 lag Lisicki zurück, ehe sie wieder aufdrehte und ausglich. Nach zwei Assen und drei Doppelfehlern gab sie wenig später ihren Aufschlag zum 3:5 ab. Nach 58 Minuten leuchtete der Satzausgleich auf der Anzeigentafel auf.

Bei 1:1 und Breakball gegen sich nahm Lisicki eine Verletzungspause und wurde im Nacken-und Schulterbereich behandelt. Als sie wieder aufstand, erkämpfte sie sich das 2:1. Fehler auf beiden Seiten bestimmten das Match zu diesem Zeitpunkt. Ein Knackpunkt war, als sich Lisicki bei 3:3 trotz 15:40 den Spielgewinn erkämpfte. Nach 1:59 Stunden gewann Lisicki.

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