Stürmer in der Bundesliga:Spekulationsobjekt Mame Diouf

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Begehrter Mann: Hannover Topstürmer Mame Diouf. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Senegalese gehört zu den begehrtesten Stürmern der Liga - nun hat Mame Diouf zum zweiten Mal ein Angebot seines Klubs Hannover 96 abgelehnt. Dies könnte für einen Wechsel zu Borussia Dortmund sprechen. Gerüchte um Edin Dzeko weist der BVB erneut zurück.

Von Carsten Eberts

Wie es Borussia Dortmund mit dem lieben Geld hält, hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kürzlich geklärt. Dem BVB gehe es finanziell gut, der Klub werde im Sommer "deutlich investieren", sagte Watzke. Dies tat er kurz vor dem Dortmunder Einzug ins Viertelfinale der Champions League, was dem Klub mindestens vier Millionen Euro einbringt. Und wohl auch mit Blick, dass der BVB in absehbarer Zeit einen neuen Stürmer braucht.

Es ist davon auszugehen, dass Topangreifer Robert Lewandowski den Klub verlässt. Wenn nicht in diesem Sommer, dann spätestens Mitte 2014. Der BVB zeichnete sich zuletzt durch vorausschauende Transferpolitik aus und wird sich durch einen Weggang seines prägenden Angreifers kaum überraschen lassen. Sondern sich rechtzeitig um Ersatz für Lewandowski kümmern. Wobei hier die Zeit durchaus drängt.

Interessante Entwicklungen sind diesbezüglich aus Hannover zu vernehmen. Dort hat sich der Senegalese Mame Diouf zu einem der besten Stürmer der Bundesliga entwickelt. Sein Vertrag endet im Sommer 2014, Klubchef Martin Kind betonte zuletzt, der Klub wolle "an das Limit unser Möglichkeiten gehen", um Diouf zu halten.Hannover will mit seinem gefährlichsten Stürmer bis zum Saisonende verlängern. Wegen der "Planungssicherheit", wie Kind sagt.

Borussia Dortmund in der Einzelkritik
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Das bedeutet auch: Will Diouf nicht vorzeitig verlängern, muss der Klub entscheiden, ob er noch eine Ablösesumme erzielen will. Nach Angaben der Neuen Presse liegt die Schmerzgrenze bei rund sieben Millionen Euro. Ansonsten könnte Diouf die Niedersachsen im Sommer 2014 ablösefrei verlassen.

Das Angebot, vorzeitig zu verlängern, hat Diouf abgelehnt. Jim Solbakken, der Berater des Senegalesen, sagte Hannover 96 nach Informationen des kicker ab. Sportdirektor Jörg Schmadtke bestätigte: "Ja, das ist korrekt." Offenbar hat Diouf dem Klub damit bereits zum zweiten Mal abgesagt. Unklar ist, ob Diouf, der sich dem Vernehmen nach in Hannover wohl fühlt, auf ein Angebot zu höheren Bezügen wartet. Oder ob er sich längst mit dem Weggang angefreundet hat.

Das grundsätzliche Interesse der Dortmunder an Diouf ist jedenfalls verbrieft. Trainer Jürgen Klopp sagte kürzlich: "Ein sehr interessanter Spieler. Wir gucken und sondieren den Markt. Und wir haben uns dabei auch mal Diouf angeguckt, allerdings auch Abdellaoue." Mohammed Abdellaoue, das ist Dioufs ebenfalls hochgeschätzter Sturmkollege in Hannover.

Dortmund befindet sich derzeit in der Sondierungsphase - ohne konkret zu verhandeln. Das gilt nicht nur für Diouf, mit dem offiziell keine Gespräche stattfanden, sondern wohl auch für den Leverkusener Stefan Kießling. Edin Dzeko von Manchester City soll hingegen kein Thema mehr sein, wie BVB-Boss Watzke barsch bekräftigt ("kompletter, blanker Unsinn"). Auch Trainer Klopp erklärt am Donnerstag: "Da ist leider nichts dran. Edin ist ein guter Spieler. Aber das ist leider eine Ente."

Im eigenen Klub gibt es auch noch Marvin Duksch, den äußerst talentierten Stürmer aus der zweiten Mannschaft, der bereits bei den Profis trainierte, aktuell jedoch verletzt ist. Bleibt Lewandowski doch bis 2014, könnte der 19-Jährige eine ernst zu nehmende Option sein.

In Hannover wird befürchtet, dass letztendlich die sportliche Situation den Ausschlag geben könnte. 96 erlebt eine enttäuschende Saison, droht sogar erstmals seit drei Jahren das internationale Geschäft zu verpassen. Anders als der BVB: Der wird sich sehr wahrscheinlich in der kommenden Saison erneut in der Champions League präsentieren.

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