Bestürzt reagieren die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf auf die Fankrawalle während des Relegationsspiels im eigenen Stadion. Gegner Hertha BSC denkt über einen Protest nach - viel Lob bekommt indes Schiedsrichter Wolfgang Stark: Weil er es schaffte, die Situation zu deeskalieren. "Natürlich freut man sich, aber schon reserviert. Das ist einfach nicht schön. Ich hatte mir das anders vorgestellt." (Fortuna-Spieler Jens Langeneke)
"Ich bin erschüttert, was da abgelaufen ist. Die Fans hatten einen Pfiff von Schiedsrichter Stark falsch als Abpfiff interpretiert. Unschön war, dass Hertha-Spieler versucht haben, einen Spielabbruch zu provozieren." "Ich weise darauf hin, dass es hier nicht um Gewalt gegangen ist, sondern um Freude, weil die Fans glaubten, das Spiel sei abgepfiffen." (Düsseldorfs Manager Wolf Werner)
"Ich weiß nicht, ob ich nach diesen Bildern froh sein soll. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas bei uns möglich wäre." (Düsseldorfs Vorstandsboss Peter Frymuth) "Die Souveränität, die er an den Tag gelegt hat, zeigt, dass er einer der besten Schiedsrichter ist." (Frymuth über Schiedsrichter Wolfgang Stark)
"Man muss Schiedsrichter Wolfgang Stark ein großes Lob aussprechen. Er hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Am Ende ist alles noch einmal gut ausgegangen. Auch wenn alles, was passiert ist, höchst bedenklich ist. (...) Die Berliner hätten sich keinen Gefallen getan, wenn sie nicht zurückgekommen wären. Nur der Schiedsrichter hat das Recht, das Spiel abzubrechen." (DFL-Schiedsrichterchef Hellmut Krug, Archivbild)
"Wir sind sehr froh, dass wir unseren erfahrensten Mann zu diesem Spiel geschickt haben. Wir können alle froh darüber sein, dass er mit seiner starken Persönlichkeit alle schwierigen Situationen sauber gelöst hat." (DFB-Schiedsrichterchef Herbert Fandel uber Schiedsrichter Wolfgang Stark)
"Nach dem Abpfiff war es ein bitterer Moment. Aber so ist es, die Fans sind einfach nicht zu bändigen. Gott sei Dank ist es gut ausgegangen. Da müssen künftig noch neue Sicherheitskonzepte überlegt werden." (Düsseldorfs Sportvorstand Thomas Allofs)
"Offensichtlich bringen Appelle an Vernunft und Verstand nichts. Der DFB ist jetzt vor dem angekündigten Anti-Gewalt-Gipfel von Fußball und Justiz in der Pflicht zu prüfen, ob über Punktestrafen die Fans diszipliniert werden können." (Bernhard Witthaut, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei)
"Die Spieler saßen leichenblass mit Todesangst in der Kabine. Die Mannschaft ist nur auf Bitten der Polizei auf das Spiel zurückgekehrt." "Wir entscheiden morgen - und werden unsere Rechte abwägen. Das hatte mit Fußball nichts zu tun. Das war ein irreguläres Spiel." (Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt)
"Die Begleitumstände waren eine Katastrophe. Das habe ich noch nie erlebt und hätte es auch gerade in Düsseldorf nie für möglich gehalten. Es hält immer mehr Einzug, dass sich die Zuschauer herausnehmen, in das Spiel einzugreifen. Wir sind alle Sportler und wollen, dass Spiele fair zu Ende gehen." (Hertha-Trainer Otto Rehhagel)
"Wir suchen keinen Sündenbock. Die Einzigen, die erstligareif waren, das waren unsere Fans." (Hertha-Spieler Christian Lell)
"Hertha konnte sich auch nicht mehr konzentrieren nach dieser Unterbrechung. Ich glaube, es ist ein guter Grund hier Protest einzulegen." (Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit)