Stimmen zum Champions-League-Finale:"Wir waren nah genug dran"

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Matthias Sammer ist sichtlich gerührt nach dem Champions-League-Sieg seiner Bayern, Franz Beckenbauer bezichtigt die Dortmunder der destruktiven Spielweise und Arjen Robben lässt Gefühle sprechen - Roman Weidenfeller schwört seine Mannschaft auf einen neuen Angriff im nächsten Jahr ein.

Die Reaktionen zum Finale

Matthias Sammer (Sportvorstand Bayern München): "Das ist im Sport mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Die Emotionen schießen hoch, man hat Tränen in den Augen, Freude, Erleichterung, es ist alles. Einigen Spielern gönne ich es sehr. Es ist sehr wichtig, solch eine Laufbahn zu krönen, sonst hört das Gerede nie auf. Aber ich gratuliere auch dem BVB zu einer großen Saison."

Uli Hoeneß (Präsident Bayern München): "Für den FC Bayern ist das eine unglaubliche Geschichte. Die Meisterschaft war fantastisch, die Königsklasse ist jedoch nun mal die Champions League. Die haben wir jetzt endlich, endlich gewonnen. Egal, was jetzt in Berlin passiert - es ist eine Wahnsinns-Saison."

Arjen Robben (Bayern München): "Es war so ein enges Spiel, es war auf Augenhöhe. Dann die letzte Minute, ich reagiere auf Franck, er legt mir in den Lauf, ich kann ihn reinschieben. Das bedeutet mir sehr viel, ich kann es gar nicht richtig fassen. So viele Emotionen. Es haben mir viele gesagt: Du schießt dieses Tor..."

Franz Beckenbauer (Ehrenpräsident Bayern München): "Die Dortmunder wollten das Spiel der Bayern zerstören, das war ihr Ziel. Es freut mich nicht nur für Jupp Heynckes, sondern für den gesamten Klub, der von Euphorie getragen wurde. Ich finde es großartig, denn sie haben über die gesamte Saison dominant gespielt."

Kapitän Philipp Lahm (Bayern München): "Es ist unglaublich, was sich die Mannschaft in den letzten Jahren erarbeitet hat. Heute wurde sie endlich belohnt. Wir haben viele Rückschläge wegstecken müssen."

Manuel Neuer (Bayern München): "Das ist ein überragendes Gefühl. Nach dem 1:1 ist mir der Arsch auf Grundeis gegangen."

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Besonders in der ersten Halbzeit haben wir nicht gut ins Spiel gefunden. In der Pause habe ich schon einige Korrekturen vorgenommen. Wir waren Favorit, diese Bürde war in den ersten 20 Minuten zu spüren. Dann haben wir uns peu a peu befreit und nach der Pause wesentlich besser gespielt. Wir haben für diesen Erfolg unheimlich hart gearbeitet. Zu meiner Zukunft kann ich sagen, dass meine Entscheidung, was ich nach dem 30. Juni mache, schon im letzten Sommer nach dem verlorenen Champions-League-Finale gefallen ist."

BVB-Trainer Jürgen Klopp: "Es war ein dramatisches und enges Spiel. Das Ergebnis ist verdient, Glückwunsch an Bayern und Jupp. Man hat gesehen, dass wir ein verdienter Finalist waren. Wir waren nah genug dran, um zu gewinnen."

Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Gegen die Enttäuschung ist im Moment schwer anzukommen, vor allem, wenn man das Tor in der 89. Minute bekommt. Am Ende sind wir ein bisschen müde geworden und das haben die Bayern ausgenutzt."

Roman Weidenfeller (BVB): "Wir sind voller Stolz, dass wir den Bayern so Paroli geboten haben. Die Niederlage ist für uns sehr traurig, weil wir bisher eine klasse Champions League gespielt haben. Aber wir greifen nächstes Jahr neu an."

Sebastian Kehl (BVB): "Ich glaube, dass wir heute ein fantastisches Spiel gemacht haben. Entscheidend war, dass wir in der ersten Halbzeit kein Tor gemacht haben. Aber wir sind stolz auf das, was wir geleistet haben."

Ottmar Hitzfeld (Nationaltrainer Schweiz): "Dortmund war sehr mutig. Solange die Kraft gereicht hat, haben sie gutes Pressing gespielt. Je länger das Spiel aber dauerte, desto stärker wurde der Favorit. Man hat den enormen Willen der Bayern gespürt."

Fifa-Präsident Joseph S. Blatter (via Twitter): "Gratulation FC Bayern. Das war ein spannendes Finale. Wir freuen uns im Dezember auf das erste deutsche Team bei einer Klub-WM", schrieb der Schweizer. Die Bayern hatten zuvor das Endspiel im Londoner Wembley-Stadion gegen Borussia Dortmund mit 2:1 (0:0) gewonnen.

Joachim Löw (Bundestrainer): "Herzliche Glückwünsche, gratuliere zu einer Klasseleistung. Genießt den Abend, ein absolutes Highlight!"

FC Bayern in der Einzelkritik
:Erst verstört, dann verzückt

Manuel Neuer bekommt so viel zu tun wie zuletzt in 34 Bundesligaspielen nicht, Javi Martínez bringt seine ganze Wucht auf den Platz und agiert vortrefflich nach vorne und Bastian Schweinsteiger erkämpft sich trotz Verletzung beim Aufwärmen endlich diesen verdammten Titel. Die Bayern beim 2:1 gegen Dortmund in der Einzelkritik.

Von Andreas Burkert und Claudio Catuogno, London

..."Bayern ist schwer ins Spiel gekommen, die hatten Mühe mit den aufsässigen Dortmundern. Später hatten sie die besseren Möglichkeiten. Die Bayern waren jetzt einfach dran, nach den zwei verlorenen Finals. Bayern hat in dieser Saison extrem stark gespielt. Jupp Heynckes hat eine Mannschaft mit großer Winner-Mentalität geformt. Ich gratuliere aber auch den Dortmundern zu einer tollen Saison."

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