SpVgg Greuther Fürth:Premiere statt Brauchtum

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Fürther Erfolgsgarant: Dem Kapitän Branimir Hrgota, hier gegen den Elversberger Maurice Neubauer, gelang gegen den Aufsteiger bereits sein viertes Saisontor. (Foto: Alexander Neis/Eibner/Imago)

Anstatt zu Hause dem Erntedank-Festzug beizuwohnen, holt die SpVgg bei ihrem allerersten Spiel gegen Elversberg ein 1:1. Ein möglicher Handelfmeter wird dem Kleeblatt verweigert.

Von Stefan Galler

Ganz Fürth war am Sonntag auf den Beinen: Der Kirchweih-Festzug, eine der traditionsreichsten Brauchtumsveranstaltungen im Freistaat, zieht Jahr für Jahr nicht nur die Einheimischen, sondern auch immer viele Touristen an. Die Fürther Fußballer lassen es sich normalerweise nicht nehmen, dabei zu sein. Zumindest dann, wenn sie am Erntedank-Sonntag kein Spiel haben. Diesmal waren die Zweitligakicker der SpVgg Greuther Fürth jedoch verhindert, sie trafen - von wegen Brauchtum - erstmals in einem Punktspiel auf die SV Elversberg. Und kamen von der Dienstreise im Saarland zumindest mit einer kleinen Ernte zurück: einem 1:1 (1:1)-Unentschieden, womit die Zorniger-Elf zum dritten Mal in Serie unbesiegt blieb.

Das Kleeblatt geriet ohne den gesperrten Julian Green in Rückstand, als Jannik Rochelt den Ball für den Aufsteiger zur Mitte brachte, Luca Schnellbacher ablegte und Manuel Feil flach ins Toreck schoss (9.). Es sah so aus, als würde der Lauf der Elversberger anhalten: Sie hatten im September als einziges Zweitligateam alle drei Punktspiele gewonnen.

Nach dem turbulenten Beginn lässt der Unterhaltungswert der Partie schnell nach

Doch Fürth schlug schnell zurück, nach Zuspiel von Greens Stellvertreter Robert Wagner glich Kapitän Branimir Hrgota aus (14.). Danach konnte der Unterhaltungswert jenem des prachtvollen Festzugs in der fränkischen Heimat kaum mehr Konkurrenz machen. Auch wenn es unmittelbar vor der Pause noch einen richtigen Aufreger gab: Nach einem Eckball kam Fürths Gideon Jung gleich zweimal zum Abschluss, beim zweiten Mal parierte Torwart Nicolas Kristof, doch den ersten Versuch hatte Verteidiger Kevin Conrad mit dem Arm geklärt. Nicht nur für Kleeblatt-Coach Alexander Zorniger war das ein klarer Elfmeter: "Wir werden dieses Jahr bisher massiv benachteiligt", sagte er und warf Referee Tom Bauer vor, sich nicht selbst ein Bild von der Szene gemacht zu haben: "Bei einer Handentscheidung alles dem Herrn Jablonski in Köln zu überlassen, das ist mir ein totales Rätsel."

Den Elfer gab es nicht, ebenso wenig wie weitere Treffer in Durchgang zwei, die beste Chance vergab der Fürther Lukas Petkov per Kopf (85.). Und so teilten der unerfahrenste und der erfahrenste Zweitligaklub die Punkte: Elversberg bestritt erst sein achtes Spiel, Fürth seine 1168. Partie in dieser Spielklasse. Und Zorniger war mittelmäßig zufrieden: "Wir wollten mit drei Punkten aus Elversberg heimfahren, aber das wollte der HSV vor zwei Wochen auch. Da waren wir immerhin einen Punkt besser."

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