SpVgg Greuther Fürth:"Relativ gelassen"

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"Wir haben nichts zu trauern", sagt Trainer Stefan Leitl - aber (v.l.) Timothy Tillman, Gian-Luca Itter, Jamie Leweling und Dickson Abiama machen einen anderen Eindruck. (Foto: Wolfgang Zink/Sportfoto Zink/imago)

Nach dem 0:2 auf St. Pauli versucht Fürths Trainer Stefan Leitl, im Aufstiegskampf den Ergebnisdruck von seiner Mannschaft zu nehmen.

Von Markus Schäflein

Am Ende hatte die Niederlage der SpVgg Greuther Fürth in erster Linie mit der Stärke des FC St. Pauli zu tun, so sah das jedenfalls der Fürther Trainer Stefan Leitl. "Um hier zu gewinnen, musst du in Führung gehen, damit du nicht in Umschaltmomente kommst. Das ist uns heute leider nicht gelungen", sagte er nach dem 1:2 (0:1) am Millerntor am Sonntagnachmittag. Denn: "Wenn für St. Pauli die Räume da sind, dann spielt das St. Pauli auch hervorragend."

Wie hervorragend die Hamburger drauf sind, zeigt die Rückrundentabelle - dort stehen sie im freien Raum auf Platz eins. Dass sie nicht, wie Fürth, am Aufstiegskampf teilnehmen, liegt an ihrer völlig missglückten Hinserie. Dass die zuletzt fünf Mal hintereinander ungeschlagene SpVgg, wenn sie denn mal patzt, auf St. Pauli patzen würde, war also zu erahnen. Leitl hatte dann "in der Summe" trotzdem "ein gutes Spiel meiner Mannschaft bei einer guten Mannschaft" gesehen.

Auf Rang zwei der Tabelle steht Fürth immer noch, allerdings hat der HSV bei gleicher Tordifferenz auf drei Punkte verkürzt - und das furios aus der Quarantäne gekommene Kiel weist zwar fünf Punkte, aber auch drei (!) Spiele weniger auf. Es war also ein unglücklicher Spieltag für das Kleeblatt - immerhin steht am Mittwoch das Nachholspiel zu Hause gegen Sandhausen an, um die Lage wieder zu verbessern. Leitl mühte sich allerdings darum, im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga gar nicht erst Ergebnisdruck auf seine Mannschaft entstehen zu lassen. "Wir sind jetzt eine Mannschaft von sechs oder sieben, die immer noch die Möglichkeit haben, aufzusteigen", meinte der Fürther Trainer - er gehe das "relativ gelassen" an. "Ich wünsche mir, dass die Jungs weiter so Fußball spielen, wie sie es auch heute getan haben. Wenn wir es dann schaffen sollten: wunderbar. Und wenn nicht, haben wir trotzdem eine überragende Saison gespielt."

Tatsächlich hatten sich die Fürther auch in Hamburg phasenweise ansprechend präsentiert. Nach dem frühen Rückstand im Anschluss an eine Ecke (10.) kamen sie besser ins Spiel und zu Ausgleichschancen. Sebastian Ernst traf nach einer Flanke von David Raum die Querlatte (21.) und scheiterte auf Zuspiel von Julian Green an Dejan Stojanovic (29.); der St.-Pauli-Torwart klärte dann auch gegen Branimir Hrgota (40.). Doch nach dem Seitenwechsel hatten die Fürther nach dem schnellen 0:2 durch Guido Burgstaller (50.) zu wenig entgegenzusetzen, das 1:2 durch Paul Seguin kam zu zu spät (90.+3). "Ich glaube, dass wir wirklich gute Möglichkeiten hatten in der ersten Halbzeit", sagte Verteidiger Marco Meyerhöfer. "Wenn wir das Spielglück haben, machen wir das 1:1, dann geht's anders aus." Nun sei die Stimmung "natürlich ein bisschen geknickt".

Das wollte Leitl nicht so stehen lassen. "Wir haben nichts zu trauern", das habe er der Mannschaft vermittelt. "Es ist auch nicht schlimm, dass wir mal ein Spiel verlieren. Uns ist schon bewusst, dass wir nicht alle Spiele gewinnen können." Er hätte noch ergänzen können: schon gar nicht auf St. Pauli.

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