Sport - Wrestedt:Hundewettkämpfe: Tierschutzbund warnt vor Reisestrapazen

Deutschland
Uta Opel trainiert mit ihrem Rüden Takutai für eine Choreographie in der Sportart Dogdance. Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - Der Tierschutzbund warnt vor zu großen Reisestrapazen für Wettkampfhunde. Zwar seien Hundesportarten gut für die Tiere, doch zu lange und häufige Reisen zu Turnieren könnten zu Stress bei den Vierbeinern führen, wie der Deutsche Tierschutzbund Niedersachsen mitteilte. In Deutschland werde aktuell die Sportart Dogdance immer populärer und die Zahl der Turniere nehme zu.

Sport bringe Tier und Halter in Bewegung, lobte ein Sprecher des Tierschutzbundes. Das gelte für jegliche Hundesportarten, auch das in Deutschland noch wenig verbreitete Dogdance. Dabei bewegen sich Mensch und Tier rhythmisch zur Musik und präsentieren Kunststücke. Die Sportart hat in Deutschland in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen, unter anderem durch Auftritte in Fernsehshows. Sie stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten.

Beim Dogdance seien Mensch und Hund der gleichen Anstrengung ausgesetzt, teilte der Tierschutzbund mit. Das verhindere eine Überforderung des Tieres. Die Hunde würden ihre Aufgaben freiwillig ausführen und spielerisch dazu motiviert. Viele und lange Reisen sollten aufgrund des Stresses vermieden werden.

Andere Fachleute gehen in Ihrer Kritik weiter: "Kein Hund würde diese Bewegungen von Natur aus mit Freude machen", sagt etwa Martina Grube. Die 39-Jährige setzt Hunde in der tiergestützten Pädagogik mit Kindern und Jugendlichen mit geistigen Behinderungen ein. Das Tier sei vor allem auf Belohnungen, also Leckerli, aus. Viele positive Aspekte des Dogdance, vor allem beim Ausleben des Bewegungsdrangs und des Gehorsams des Tieres, könnten durch alternative Beschäftigungen erreicht werden.

© dpa-infocom, dpa:220525-99-422754/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: