Sport kompakt:"Heynckes wird keine Spieler aus Leverkusen holen"

Lesezeit: 4 min

Rudi Völler glaubt an Erhalt der Bayer-Elf, Jerome Boateng muss operiert werden, FC Bayern erstattet nach Farbbeutel-Attacke Anzeige. Sport kompakt

Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hat Transfers zum Ligakonkurrenten Bayern München für die kommenden zwei Jahre ausgeschlossen. "Jupp Heynckes wird ganz sicher keinen Spieler von Bayer Leverkusen holen. Wer dem Jupp so etwas zutraut, der kennt ihn nicht richtig", sagte Völler dem Fachmagazin Kicker. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, der künftige Bayern-Trainer werde den chilenischen Abwehrspieler Arturo Vidal mit an die Isar nehmen. Eine vorzeitige Trennung von Heynckes schloss Völler aus. "Wir sind überzeugt, dass er alles geben wird und wir mit ihm unsere Ziele erreichen", sagte der Sportdirektor, der Heynckes als "Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle" bezeichnete. 2007 hatte der Coach nach seiner Entlassung bei Borussia Mönchengladbach seinen Dienstwagen gewaschen und vollgetankt zurückgegeben. Offen ist, ob Leverkusens Co-Trainer Peter Hermann mit nach München geht. "Wir würden ihn gerne halten, aber Peter kann da frei entscheiden", sagte Völler. Gehalten werden soll neben Vidal auch Nationaltorhüter Rene Adler: "Wir sind mit beiden im Gespräch. Mit den ganz Großen können wir aber nicht mithalten."

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss beim Länderspiel gegen Australien am Dienstag in Mönchengladbach auf Außenverteidiger Jerome Boateng verzichten. Der Profi von Manchester City erlitt beim Warmlaufen vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan am vergangenen Samstag in Kaiserslautern eine Meniskusverletzung und muss operiert werden. Boateng reiste bereits zurück nach England, um sich in Manchester noch einmal genauer untersuchen zu lassen. Unterdessen ist angeblich Rekordmeister Bayern München an einer Verpflichtung des Nationalspielers interessiert. Das berichtet das Fachmagazin Kicker. Demnach soll der frühere Hamburger Boateng bei den Münchnern Innenverteidiger Breno ersetzen, den die Bayern gerne abgeben würden. Boateng (22) spielt bei den Citizens, denen er sich im vergangenen Sommer für 15 Millionen Euro Ablöse angeschlossen hatte.

Der Farbbeutelanschlag auf das ServiceCenter des FC Bayern München hat Folgen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister erstattete bei der Polizei wegen Sachbeschädigung Anzeige gegen Unbekannt, teilte der Bundesligist am Montag mit. Darüber hinaus wurde der zuständigen Polizeibehörde ein Video zur Auswertung und Untersuchung übergeben, auf der die Sachbeschädigung ersichtlich ist. In der Nacht zum vergangenen Samstag war die Glasfront des ServiceCenters an der Säbener Straße in München mit mehreren blauen Farbbeuteln beworfen worden. Hinter dem Anschlag werden Fans des Zweitligisten TSV 1860 München vermutet.

Trotz der prekären sportlichen Lage beim Bundesliga-Vorletzten VfL Wolfsburg wird es laut Trainer Felix Magath keinen personellen Umbruch im Sommer geben. Das kündigte Magath im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa an. Der aktuelle Kader sei stark genug, um wieder oben anzugreifen. "Die Spieler haben ohne Zweifel die Qualität. Wenn ich diesen Kader so in der kommenden Saison betreue, bin ich überzeugt, um die ersten fünf Plätze mitspielen zu können", sagte Magath, der sich nicht lange im Keller aufhalten will: "Es war ja als Trainer immer auch mein Ziel, die Champions League zu gewinnen. Diesen Ehrgeiz habe ich noch immer."

Bundestrainer Joachim Löw wird sein Team für das Testländerspiel gegen Australien auf mindestens acht Positionen verändern. Im Tor kommt am Dienstag in Mönchengladbach Tim Wiese zum Einsatz, kündigte Löw-Assistent Hansi Flick am Montag in Düsseldorf an. In der Abwehr spielen in Christian Träsch, Arne Friedrich, Mats Hummels und Marcel Schmelzer gleich vier neue Akteure im Vergleich zum 4:0 gegen Kasachstan am Samstag. Im Mittelfeld kommt unter anderen André Schürrle zum Einsatz. Möglicherweise wird der Fußball-Bundestrainer sein System auf eine 4-4-2-Formation umstellen, berichtete Flick.

Michael Ballack wird der Fußball-Nationalmannschaft erstmals seit September 2010 wieder einen Besuch abstatten. Der DFB-Kapitän will das Testspiel am Dienstag in Mönchengladbach gegen Australien als Tribünengast verfolgen. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag. Zuletzt hatte Ballack vor dem 6:1 in der EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan in Köln seine Kollegen im Hotel besucht. Danach musste Bundestrainer Joachim Löw Rücktrittsgerüchte um seinen Kapitän zurückweisen. Diesmal ist nichts von einer Visite im Teamquartier bekannt. Ballack war von Löw nicht für das Australien-Spiel nominiert worden.

Nationalspielerin Ariane Hingst geht gehandicapt in die Vorbereitung auf die Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Die Mittelfeldspielerin vom 1. FFC Frankfurt hat sich im DFB-Pokalfinale wie befürchtet einen Außenbandriss im rechten Knöchel sowie eine Kapselzerrung zugezogen. Dies teilte ihr Club am Montag mit. Bei optimalem Heilungsverlauf muss die 31-Jährige nach Vereinsangaben eine drei- bis vierwöchige Pause einlegen. Hingst hatte sich die Verletzung, die konservativ mit einer Schiene und Infiltrationstherapie behandelt wird, beim 2:1-Sieg der Frankfurterinnen am Samstag in Köln zugezogen. Sie sei zuversichtlich, dass sie beim zweiten WM-Lehrgang unter Bundestrainerin Silvia Neid vom 28. April bis 3. Mai in Kaiserau dabei sei. Die WM beginnt am 26. Juni mit dem Eröffnungsspiel von Titelverteidiger Deutschland in Berlin gegen Kanada.

Der Prozess gegen Fußball-Wettbetrüger Ante Sapina könnte möglicherweise schon in wenigen Wochen zu Ende sein. Das wurde am Montag am Bochumer Landgericht bekannt. Staatsanwalt Andreas Bachmann geht im günstigsten Fall von nur noch fünf bis sechs weiteren Verhandlungstagen aus. "Es könnte recht schnell zu Urteilen kommen", sagte der Ankläger am Rande des Prozesses. Hintergrund seien die konkreten Aussagen der Angeklagten. Im zweiten großen Wettskandal-Verfahren geht es um 47 mutmaßlich manipulierte Fußballspiele. Laut Anklage sind auch ein WM-Qualifikationsspiel und die Champions League betroffen.

Die Dallas Mavericks haben in der nordamerikanischen Profiliga NBA trotz einer schwachen Vorstellung von Dirk Nowitzki den vierten Sieg in Serie geholt. Bei den Phoenix Suns gewann der Tabellendritte der Western Conference mit 91:83 und verkürzte den Rückstand zu Spitzenreiter San Antonio Spurs. Nowitzki holte 15 Punkte für die Mavericks, die in Arizona das zweite von sechs aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen bestritten. Dallas liegt nach dem Erfolg nur noch fünf Siege hinter den Spurs, die durch ein 104:111 bei den Memphis Grizzlies ihre dritte Niederlage in Folge kassierten. Die Aufholjagd der Mavericks dürfte allerdings zu spät kommen. In der regulären Saison stehen nur noch neun Spiele aus. Nowitzki erwischte in Phoenix einen schlechten Tag. Der 32-Jährige traf nur mit sechs von 19 Würfen aus dem Feld. Tyson Chandler, Jason Kidd und Jason Terry waren als beste Werfer der Mavs mit jeweils 16 Punkten aber nur unwesentlich erfolgreicher als der Würzburger.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Formel 1: Melbourne
:"Brillantes Auto, brillantes Rennen!"

Nach dem ersten Rennen der Formel-1-Siason in Melbourne gab es einige Dinge zu diskutieren. Bilder und Stimmen aus Melbourne.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: