Ski nordisch:Langläuferin Herrmann sprintet aufs Podest

Kuusamo (dpa) - Das Comeback von Claudia Nystad dauerte nur gut drei Minuten, dafür kostete Denise Herrmann ihren größten Erfolg beim Weltcup-Auftakt in Kuusamo bis zum letzten Moment in vollen Zügen aus.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kuusamo (dpa) - Das Comeback von Claudia Nystad dauerte nur gut drei Minuten, dafür kostete Denise Herrmann ihren größten Erfolg beim Weltcup-Auftakt in Kuusamo bis zum letzten Moment in vollen Zügen aus.

Die 24 Jahre alte Oberwiesenthalerin stürmte als Dritte im Klassik-Sprint zum ersten Mal in einem Einzelrennen auf das Podest und posierte danach stolz an der Seite der vor ihr platzierten Langlaufstars Justyna Kowalczyk und Kikkan Randall (USA) für das Siegerfoto. "Ich bin absolut happy. Mein Ziel war eine halbe Olympia-Norm. Jetzt habe ich die ganze, das freut mich besonders. Das Podest setzt dem Ganzen die Krone auf", sagte Herrmann.

Schon in der Qualifikation ließ Herrmann, die im Vorjahr gemeinsam mit Hanna Kolb als Zweite im Teamsprint schon einmal auf dem Podium stand, mit der zweitschnellsten Zeit hinter Norwegens Topstar Marit Björgen aufhorchen. Das Viertelfinale überstand sie als Lucky Loser, im Halbfinale lieferte sie ein überzeugendes Rennen und setzte dann im Endlauf noch eins drauf. "Ich komme mit der Strecke gut zurecht. Im Training habe ich viele Bergläufe gemacht, das hat sich ausgezahlt. Und ich hatte heute einen tollen Ski", berichtete Herrmann.

Bis zum letzten Anstieg lag Herrmann im Finale sogar vorn, ehe sie am Berg aus dem Rhythmus kam und die siegreiche Polin Kowalczyk sowie Randall vorbeiziehen lassen musste. "Ich bin zweimal ausgerutscht. Das lag aber nicht am Material. Ich habe meinen Schwerpunkt zu weit nach vorne verlagert", räumte sie selbstkritisch ein.

Bei Claudia Nystad hielt sich die Enttäuschung über das schnelle Ende ihres Comebacks nach dreijähriger Loipen-Abstinenz in Grenzen. 3:17,43 Minuten dauerte der Auftritt der 35-Jährigen in der Qualifikation, dann war schon wieder Schluss. Etwas mehr als zwei Sekunden fehlten der zweimaligen Olympiasiegerin, die 40. wurde, zum Einzug ins Viertelfinale. Traurig war sie aber nicht. "Ich bin trotzdem zufrieden. Der klassische Sprint war ja noch nie mein Ding. Ich bin besser reingekommen als gedacht", sagte Nystad. Am Samstag wird sie über 10 Kilometer erstmals Aufschluss darüber erhalten, ob sie noch mit der Weltspitze mithalten kann.

Das gilt auch für die "Alten Herren" Axel Teichmann und Tobias Angerer, die im Sprint erwartungsgemäß nichts zu bestellen hatten. "Ich bin zufrieden, auch wenn ich mich gerne für das Viertelfinale qualifiziert hätte", erklärte Teichmann. Das schaffte nur Tim Tscharnke, der beim Sieg des Norwegers Eirik Brandsdal als bester DSV-Läufer 29. wurde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: