Schwimm-EM in Budapest:Titel für Deutschland

Lesezeit: 1 min

Die deutsche Freistilstaffel der Frauen holt überraschend Gold bei der Schwimm-WM, während sich Doppel-Weltmeister Paul Biedermann über die 400 Meter Freistil Yannick Agnel geschlagen geben muss.

Die deutsche 4x100-Meter-Freistilstaffel der Frauen hat bei der Schwimm-EM überraschend Gold gewonnen und dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) damit den ersten Becken-Titel beschert. Daniela Samulski (Essen), Silke Lippok (Pforzheim), Lisa Vitting (Essen) und Daniela Schreiber (Halle/Saale) ließen in einem hochspannenden Finale am Montagabend in 3:37,72 Minuten die Konkurrenz deutlich hinter sich. Silber in Budapest gewann Großbritannien (3:38,57) vor dem Quartett aus Schweden, das nach 3:38,81 Minuten anschlug. Weltmeister Niederlande musste sich mit Platz fünf begnügen.

Daniela Schreiber sicherte den Deutschen als Schlussschwimmerin Gold und wurde entsprechend herzlich begrüßt. (Foto: AP)

Zuletzt hatten die Deutschen 2006, damals noch mit der diesmal fehlenden Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen, EM-Gold geholt. Und die Weltmeisterin hatte schon Vorfeld prophezeit: "Das können sie auch ohne mich schaffen." Bereits im Vorlauf hatte das deutsche Quartett die schnellste Zeit hingelegt. Samulski und Lippok wechselten als Dritte, Vitting schickte Schlussschwimmerin Schreiber auf der vierten Position auf ihre letzten 100 Meter. Die Hallenserin rollte mit einem fantastischen Rennen das Feld von hinten auf und schlug als Erste an. Zuvor hatte Doppel-Weltmeister Paul Biedermann über die 400 Meter Freistil Silber hinter dem Franzosen Yannick Agnel gewonnen.

Ein richtiges Duell

Biedermann zeigte nach dem Rennen Größe und gab sich als fairer Verlierer. "Yannick hat verdient gewonnen, er hat die ganze Zeit geführt", sagte der 24-Jährige aus Halle/Saale und übte auch Selbstkritik: "Ich bin zu langsam angegangen und habe zu spät angezogen. Das wird mir eine Lehre sein." Unter den Augen von Doppel-Olympiasiegerin und Freundin Britta Steffen, die zusammen mit der gesamten Familie auf der Tribüne die Daumen drückte, gab Biedermann alles, kam aber einfach nicht an Agnel vorbei. Nach einem packenden Schlussspurt über die gesamte letzte 50-Meter-Bahn hatte der 24-Jährige aus Halle/Saale in 3:46,30 Minuten 13 Hundertstelsekunden Rückstand auf Agnel. Clemens Rapp aus Bad Saulgau, der lange Zeit auf Platz sieben gelegen hatte, wurde Siebter (3:49,27).

"Die 400 m sind in diesem Jahr nicht so mein Ding. Vielleicht sind sie mir zu lang geworden", sagte Biedermann. Damit spielte er auch auf die fehlenden Wunderanzüge an, die zu Beginn des Jahres verboten worden waren. Agnel jubelte: "Genial. Es war ein richtiges Duell."

Biedermann will sich nun auf die 200 m Freistil konzentrieren und dort am Mittwoch seinen Titel erfolgreich verteidigen. Über seine Weltrekordstrecke geht Biedermnn als Favorit an den Start. Agnel startet dort nicht.

© sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Synchronschwimmen: EM
:Der achtfache "Tote Mann"

Sychronschwimmerinnen haben in der Sportwelt einen schweren Stand. Dabei müssen sie viel mehr können als die Medienstars Britta Steffen und Franziska van Almsick zusammen. Eine Hommage in Bildern.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: