Schalke 04:Draxler soll bleiben, Jones geht

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Soll bei Schalke bleiben: Julian Draxler. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Schalke 04 rechnet mit dem Verbleib von Julian Draxler. Jermaine Jones wechselt hingegen sofort zu Besiktas Istanbul. Bayer Leverkusen verpflichtet einen Mexikaner. Der FCK will offenbar Srdjan Lakic zurückholen.

Fußball-Nationalspieler Julian Draxler bleibt trotz aller Avancen aus England zumindest bis zum Sommer beim Bundesligisten Schalke 04. "Ich bin sehr sicher, dass Julian in der Rückrunde für uns spielen wird - und wahrscheinlich noch darüber hinaus", sagte Sportvorstand Horst Heldt am Donnerstag. Zuletzt hatten englische Medien berichtet, eine Delegation des FC Arsenal sei nach Gelsenkirchen gereist und habe den Königsblauen ein konkretes Angebot vorgelegt. Heldt bestritt dies. "Ich habe in mein Büro reingeschaut, ob jemand da sitzt, habe aber keinen gefunden", sagte der Manager. Er könne nur abarbeiten, was auf dem Schreibtisch liege, "und das ist nichts".

Draxler gilt als Wunschkandidat von Arsenal-Teammanager Arsène Wenger. Im kommenden Sommer könnte der 20-Jährige auch ohne Zustimmung der Schalker wechseln, seine Ablösesumme ist auf 45,5 Millionen Euro festgeschrieben. "Interessenten gibt es jeden Tag rund um die Uhr", gab Heldt zu, betonte aber: "Es ist nicht unser Interesse, den Spieler abzugeben." Draxler, der zurzeit verletzt ist, habe "nicht ansatzweise erklärt, dass er im Winter den Verein wechseln will".

Perfekt ist hingegen der Wechsel von Jermaine Jones zu Besiktas Istanbul. Der 32 Jahre alte US-Nationalspieler löste seinen Vertrag in Gelsenkirchen auf und geht an den Bosporus, wie Schalke am Donnerstag mitteilte. Zu finanziellen Regelungen wurde nichts bekannt. "Wir freuen uns, dass Jermaine einen neuen Club gefunden hat, bei dem er seine großen sportlichen Ziele in diesem Jahr verwirklichen kann", meinte Schalke-Manager Horst Heldt. Bei Besiktas könne sich Jones für die WM empfehlen. "Das hätten wir ihm bei uns in der Rückrunde nicht ermöglichen können", sagte Heldt. Kurz vor Transferschluss ging alles ganz schnell. Noch in der Nacht auf Donnerstag war Jones gen Istanbul geflogen, hatte sich dem obligatorischen medizinischen Check unterzogen und sich dabei auch schon mit neuen Kollegen unterhalten.

Bayer Leverkusen nimmt den mexikanischen Nationalspieler José Andrés Guardado als Leihgabe des FC Valencia vorerst bis 30. Juni 2014 unter Vertrag. Der spanische Erstligist bestätigte das am Donnerstag auf seiner Vereins-Homepage. Der aktuelle Bundesliga-Tabellenzweite Leverkusen hat zudem eine Kaufoption auf den 27-Jährigen. Außenverteidiger Guardado ist bereits seit 2007 in der Primera Division aktiv und spielte vor seinem Engagement in Sevilla für Deportivo La Coruna.

Kurz vor Ende der Wechselfrist hat der VfB Stuttgart Mittelfeldspieler William Kvist und Verteidiger Cristian Molinaro abgegeben. Wie der Klub am Donnerstag mitteilte, wurde der dänische Mittelfeldspieler Kvist bis zum Saisonende an den FC Fulham ausgeliehen. Die Schwaben und der Premier-League-Club aus England einigten sich zudem auf eine anschließende Kaufoption für den 28-Jährigen, dessen Kontrakt beim VfB noch bis 2015 gültig ist. Molinaro hingegen wurde an den italienischen Erstligisten FC Parma verkauft.

Hannover 96 hat den zwölfmaligen tschechischen Nationalspieler Frantisek Rajtoral verpflichtet. Der 27 Jahre alte Rechtsverteidiger wurde zunächst bis zum Saisonende vom tschechischen Meister Viktoria Pilsen ausgeliehen. Die Niedersachsen sicherten sich zudem eine Kaufoption für den Champions-League-erfahrenen Abwehrspieler. "Er steht voll im Saft", sagte Trainer Tayfun Korkut, ließ aber offen, ob Rajtoral bereits gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) sein Debüt geben wird. Sein Einsatz gilt aber als wahrscheinlich, weil die etatmäßigen Rechtsverteidiger Hiroki Sakai (Gelbsperre) und Steven Cherundolo (Knieprobleme) ausfallen.

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Eintracht Braunschweig hat derweil Salim Khelifi vom FC Lausanne geholt. Der 20 Jahre alte Offensivspieler erhält bei der Eintracht einen Vertrag bis 2018. Für das Spiel am Freitag gegen Dortmund ist Khelifi allerdings noch keine Alternative. "Er steigt Anfang der Woche ins Training ein", sagte Eintracht-Manager Marc Arnold am Donnerstag über Khelifi. Der gebürtige Schweizer mit tunesischen Wurzeln schoss für Lausanne bislang in 65 Erstligaspielen drei Tore. Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht hatte zuvor angekündigt, noch einen Perspektivspieler verpflichten zu wollen. "Es ist ein großer Schritt für mich und ich möchte mich in Braunschweig weiterentwickeln", sagte Khelifi.

Stürmer Srdjan Lakic von Eintracht Frankfurt steht offenbar vor einer Rückkehr zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Das berichtet der kicker. Für den pfälzischen Traditionsklub hat der 30 Jahre alte Kroate bereits zwischen 2008 und 2011 gespielt und dort 35 Tore in 80 Pflichtpartien erzielt. Danach konnte sich Lakic bei seinen Engagements beim VfL Wolfsburg sowie bei 1899 Hoffenheim nicht entscheidend durchsetzen. Im Januar 2013 war er nach Frankfurt gewechselt. In dieser Saison stand Lakic, der in der laufenden Runde noch keinen Bundesliga-Treffer geschossen hat, bisher im Schatten seiner Sturmkollegen Vaclav Kadlec (vier Tore) und Joselu (drei Tore).

Werder Bremen wird sich zur kommenden Saison mit Offensiv-Allrounder Fin Bartels verstärken. Der 26-Jährige wechselt im Sommer vom FC St. Pauli an die Weser und erhält bei den Grün-Weißen einen Vertrag bis 2017. Das gab der Tabellenelfte am Donnerstag bekannt. Bartels ist Werders erster Neuzugang für die nächste Spielzeit. "Er wird bei uns keine Eingewöhnungszeit brauchen und passt mit seinen Qualitäten hervorragend in unser Team", sagte Sportchef Thomas Eichin, "in der 2. Bundesliga gehört Fin aktuell zu den herausragenden Offensivspielern. Ich bin sicher, dass er noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist." Bartels spielt seit 2010 bei St. Pauli und absolvierte für die Kiezkicker und Hansa Rostock insgesamt 50 Bundesliga-Spiele. In der laufenden Saison erzielte der Kieler in 19 Partien für St. Pauli sechs Tore.

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