Rugby-WM:England deklassiert überraschend Australien

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Australiens Samu Kerevi (links) wird von zwei Engländern attackiert. (Foto: AFP)

Die Briten stehen nach dem deutlichen 40:16 im Halbfinale. Nach dem Rassismus-Eklat in Bulgarien tritt Nationaltrainer Krassimir Balakow zurück - ebenso die Verbandsspitze.

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Rugby, WM: Der frühere Weltmeister England hat nach zwölf Jahren wieder das Halbfinale der Rugby-WM erreicht. Der Titelträger von 2003 ließ im ersten Viertelfinale im japanischen Oita dem zweimaligen Champion Australien keine Chance und gewann überraschend klar 40:16 (17:9). In der Vorschlussrunde am kommenden Wochenende in Yokohama trifft England auf Titelverteidiger Neuseeland oder Irland. Die beiden Schwergewichte treffen noch am Samstag (12.15 Uhr MESZ) aufeinander.

Nach einem frühen Straftritt für Australien gelangen den Engländern in der ersten Halbzeit zwei Versuche zur komfortablen Führung. Im zweiten Abschnitt gelang den Wallabies mit ihrem ersten Versuch ein Blitzstart, die Briten konterten jedoch umgehend. Ein weiterer Straftritt für die Engländer sorgte für die Vorentscheidung, danach wurde es deutlich. Am Sonntag werden die beiden weiteren Viertelfinals ausgespielt. Mitfavorit Wales bekommt es dabei mit Frankreich (9.15 Uhr MESZ) zu tun, Gastgeber Japan trifft auf den zweimaligen Weltmeister Südafrika (12.15 Uhr MESZ).

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Von Thomas Hahn, Tokio

Fußball, Bulgarien: Bulgariens Fußball-Nationaltrainer Krassimir Balakow ist vier Tage nach dem Rassismus-Eklat beim EM-Qualifikationsspiel gegen England (0:6) zurückgetreten. Auch die gesamte Führung des nationalen Verbandes (BFU) reichte laut offizieller Mitteilung vom Freitag ihren Rücktritt ein. Man sei "übereingekommen, dass die Leistungen des Nationalteams zuletzt enttäuschend" gewesen seien. Einen Nachfolger soll Ex-Nationalspieler Jordan Letschkow suchen, Schütze des entscheidenden 2:1 im WM-Viertelfinale 1994 gegen Deutschland.

Balakow, langjähriger Bundesliga-Profi und 2012 Trainer des 1. FC Kaiserslautern, hatte nach dem Abpfiff am Montag in einem ersten Interview behauptet, von den Affenlauten und noch schlimmeren Vorfällen in Sofia nichts mitbekommen zu haben. Später bat er in einer Mail um Entschuldigung. Unklar blieb zunächst, ob ein Zusammenhang zwischen Rücktritt und Eklat besteht. Die Begegnung hatte mehrmals vor dem Abbruch gestanden, die englischen Spieler wurden mit Affenlauten, höhnischen Gesängen und dem Hitlergruß beleidigt. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat ein Disziplinarverfahren eröffnet. Verbandspräsident Boris Michailow war im Zuge des Skandals auf Druck des Premierministers ebenfalls zurückgetreten.

Boxen, Huck: Der frühere Box-Weltmeister Marco Huck darf in den nächsten Monaten wieder um einen Titel kämpfen. Gegen den unbesiegten Briten Joe Joyce geht es um die Europameisterschaft im Schwergewicht. Huck hat den Kampf ersteigert. Wie sein Unternehmen MH Boxing mitteilte, bot er 480 000 Euro für das Duell und damit 122 000 Euro mehr als die Gegenseite. Der Kampf soll in Deutschland bis spätestens Ende Januar 2020 stattfinden. Zuvor hatte die Bild berichtet. Es handele sich "um einen Weltklasse-Fight, wie wir ihn hier schon lange nicht mehr gesehen haben", sagte Hucks Promoter und Bruder Kenan Hukic. "Eine solche Gelegenheit bekommen wir nicht so schnell wieder." Joyce hat sich in seiner Amateurkarriere einen Namen gemacht. Er gewann die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 und den Titel bei den ersten Europaspielen 2015. Seit 2017 ist er Profi. Ein großer deutscher TV-Sender soll Interesse an einer Übertragung des Kampfes haben, sagte Hukic.

Der EM-Titel ist vakant. Der bisherige Inhaber Agit Kabayel, gebürtiger Leverkusener mit kurdischen Wurzeln, hat den Gürtel niedergelegt. Huck war lange Weltmeister der WBO im Cruisergewicht. Den Titel verlor er im August 2015. Danach hielt er 13 Monate bis April 2017 den WM-Gürtel des weniger bedeutsamen Verbandes IBO. Im Schwergewicht hat der 34 Jahre alte Berliner bislang zweimal geboxt. Einen starken Eindruck hatte er 2012 gegen den damaligen WBA-Weltmeister Alexander Powetkin aus Russland hinterlassen. Den Kampf hatte er umstritten nach Punkten verloren.

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