Rassismus im Fußball:Abgebrochenes Drittligaspiel wird wiederholt

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Aaron Opoku, Mitte, informiert Schiedsrichter Nicolas Winter darüber, dass er soeben rassistisch geschmäht worden sei. Winter bricht das Spiel daraufhin ab. (Foto: Maik Hölter/Team 2/Imago)

Die Partie zwischen Duisburg und Osnabrück war wegen eines Rassismusvorfalls abgebrochen worden. Handball-Bundestrainer Alfred Gislason verlängert seinen Vertrag.

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Fußball, dritte Liga: Das nach einem Rassismusvorfall abgebrochene Drittliga-Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück wird wiederholt. Diese Entscheidung des Sportgerichts teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mit. "Die Wiederholung des Spiels entspricht den Anträgen der beteiligten Vereine. Auch der DFB-Kontrollausschuss hatte sich für eine Wiederholung des Spiels ausgesprochen", schrieb der Verband.

Der stellvertretende Sportgerichtsvorsitzende Stephan Oberholz sagte zur Begründung: "Bei dem Vorfall handelt es sich um einen nicht normierten Sonderfall, der ungeachtet eines etwaigen Verschuldens der beteiligten Vereine nach Ansicht des Sportgerichts eine Spielwiederholung rechtfertigt. Emotional und moralisch halten wir die Entscheidung des VfL Osnabrück, das Spiel nicht fortzusetzen, für nachvollziehbar." Der Osnabrücker Spieler Aaron Opoku war am Sonntag von einem Duisburger Zuschauer mutmaßlich rassistisch beleidigt worden. Als erstes Spiel in einer der drei deutschen Profiligen wurde das Duell der beiden Traditionsclubs deswegen erst unter- und dann abgebrochen.

Beide Vereine begrüßten die Entscheidung mit einer gemeinsamen Mitteilung. "Wir hoffen aber auch, dass so ein Spielabbruch einmalig bleibt", sagte Duisburgs Präsident Ingo Wald. VfL-Präsident Holger Elixmann betonte, beide Vereine hätten "durch ihr Verhalten ein klares Zeichen gegen Rassismus und für Menschlichkeit gesetzt, der DFB hat sich im Sinne des Fußballs durch das Urteil daran angeschlossen".

Handball, deutsche Nationalmannschaft: Der Deutsche Handballbund (DHB) hat den Vertrag mit Bundestrainer Alfred Gislason vorzeitig bis 2024 verlängert. Der 62 Jahre alte Isländer soll die Mannschaft damit auch bei der Heim-EM und den Olympischen Spielen in Paris 2024 begleiten, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. "Alfred Gislason passt mit all seiner Erfahrung sehr gut zum Neuaufbau unserer Nationalmannschaft. Diese neue und junge Formation wird einen so erfahrenen Trainer als Fels in der Brandung sehr gut gebrauchen können", sagte Präsident Andreas Michelmann. Der ursprüngliche Vertrag lief bis Februar 2022.

"Ich freue mich, dass ich nach den von Anfang an guten Gesprächen den Weg mit der Nationalmannschaft fortsetzen kann. Die sportliche Analyse im Nachgang der Olympischen Spiele haben wir bereits in unsere Arbeit einfließen lassen", kommentierte Gislason, der nach dem Jahreswechsel bei der Handball-EM 2022 (13. bis 30. Januar) in Ungarn und der Slowakei gefordert ist.

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Von Carsten Scheele

Wintersport, Biathlon: Biathletin Franziska Preuß fällt nach ihrem Treppenunfall länger aus als gedacht. Die 27-Jährige wird aufgrund ihrer Fußverletzung voraussichtlich erst Mitte Januar wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen können, teilte der Deutsche Skiverband am Donnerstag mit. Nach Abschluss aller Untersuchungen erteilten die behandelnden Ärzte ein zehntägiges Belastungsverbot für das linke Sprunggelenk. Danach sollte dann wieder eine sukzessive Belastungssteigerung möglich sein, hieß es.

Deshalb wird Preuß, die im vergangenen Jahr Dritte des Gesamtweltcups wurde und neben Denise Herrmann als Medaillenhoffnung bei den Olympischen Spielen in Peking im Februar gilt, beim ersten Weltcup des neuen Jahres vom 6. bis 9. Januar in Oberhof noch fehlen. Sie hofft, dann bei den Heimrennen in Ruhpolding (12. bis 16. Januar) dabei sein zu können. Preuß war in der Vorwoche beim Weltcup im französischen Le Grand-Bornand auf einer Treppe ausgerutscht und mit dem linken Sprunggelenk umgeknickt. Sie musste danach ohne Einsatz abreisen.

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