Australian Open:Ein Kraftakt für die Sportgeschichtsbücher

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Nadal, kurz nachdem er am Sonntag Geschichte geschrieben hatte: Er kickte einen Ball mit dem Fuß weg, reckte die Fäuste, rannte zu seinem Team. (Foto: Mark Metcalfe/Getty Images)

In einem spektakulären Finale dreht Rafael Nadal gegen Daniil Medwedew eine fast verloren geglaubte Partie - und schafft Historisches: Mit 21 Grand-Slam-Siegen überflügelt er seine ewigen Mitstreiter Novak Djokovic und Roger Federer.

Von Gerald Kleffmann

Und dann war er doch da. Dieser Augenblick, an dem dieses Finale, das zweitlängste der Grand-Slam-Statistik, tatsächlich zu Ende gehen konnte. Einen halben Tag lang hatten sich Rafael Nadal und Daniil Medwedew an diesem Sonntagabend in Melbourne gegenübergestanden. Ach, was heißt gegenübergestanden? Sie rannten endlos, sie scheuchten einander, sie quälten sich. Nadal schwitzte sich wahrscheinlich wieder vier, fünf Kilo vom Leib. Medwedew fluchte und führte so viele Selbstgespräche, dass es in ein dickes, nichtjugendfreies Buch passen würde. Eine solche Dramaturgie, mit so vielen Wendungen im Großen und spektakulären Ballwechseln im Einzelnen kommt selbst auf dem Niveau nicht alle Tage vor. 2012, an selbiger Stelle, trug sich ein ähnliches Ereignis zu. Damals benötigte Novak Djokovic 5:53 Stunden, um Nadal zu bezwingen.

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