Qualifikation zur Europa League:Stuttgart unterliegt in Rijeka und muss zittern

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Christian Gentner vom VfB Stuttgart im Spiel gegen HNK Rijeka: Stuttgart konnte nicht überzeugen. (Foto: dpa)

Enttäuschende Vorstellung: Der VfB Stuttgart muss in den Playoffs zur Europa League einen Rückstand aufholen. Der schwäbische Fußball-Bundesligist verliert beim kroatischen HNK Rijeka mit 1:2. Eintracht Frankfurt dagegen gewinnt dank einer ordentlichen Leistung in Aserbaidschan.

Nach dem verkorksten Bundesliga-Auftakt hat der VfB Stuttgart auch das Hinspiel in der Play-off-Runde zur Fußball-Europa-League verpatzt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia unterlag bei HNK Rijeka aus Kroatien mit 1:2 (0:0). Im Rückspiel in einer Woche kann der VfB nur mit einer deutlichen Steigerung den Einzug in die Gruppenphase klarmachen.

Rijekas Torjäger Leon Benko versetzte den Stuttgarter in der 74. Minute den ersten Schlag. Der Angreifer traf mit einem Kopfballaufsetzer. Zoran Kvrzic erzielte in der 87. Minute das 2:0, ehe Torjäger Vedad Ibisevic für eine bessere Ausgangssituation der Schwaben sorgte (89.).

Die Leistung des VfB war erneut alles andere als überzeugend. Schon am Sonntag im wichtigen Punktspiel beim FC Augsburg muss sich die Labbadia-Elf in ganz anderer Verfassung präsentieren. Die Stuttgarter hatten große Anlaufschwierigkeiten und legten zunächst die Verunsicherung aus den beiden Niederlagen zum Ligastart nicht ab. Rijeka beschäftigte den fünfmaligen deutschen Meister gehörig - unterstützt von heißblütigen Fans im mit gut 10.000 Zuschauern ausverkauften Kantrida-Stadion. Die Labbadia-Elf agierte nur selten überlegt und ließ sich von der Atmosphäre zuweilen beeindrucken.

Dabei hatte VfB-Sportvorstand Fredi Bobic bei Kabel eins vor dem Spiel noch einmal unmissverständlich klargemacht: "Wir müssen weiterkommen, alles andere ist blamabel". Es dauerte etwa 25 Minuten, bis die Stuttgarter ihre Linie einigermaßen fanden, doch im Gegensatz zu Bobics Worten fehlte dem VfB-Spiel die Entschlossenheit. Labbadia hatte seine Elf offensiv ausgerichtet. Hinter Ibisevic sollten auch Cacau und Martin Harnik für Schwung sorgen.

Nachdem der VfB-Coach gegen Leverkusen seine Grundformation umgestellt hatte, setzte er diesmal wieder auf die gewohnte Viererkette in der Abwehr. Doch gleich in der Anfangphase war die Defensive komplett unsortiert. Rijekas Torjäger Benko (6.) hatte die Führung auf dem Fuß, doch VfB-Torwart Sven Ulreich verhinderte den Rückstand mit einem großartigen Reflex. Cacau (7.) antwortete praktisch im Gegenzug, scheiterte aber ebenso.

In der Folge kamen beide Teams kaum noch zu klaren Torchancen. Erst ein Distanzschuss von Harnik (28.) an den Außenpfosten sorgte für Aufregung. Dann traf Christian Gentner (37.) freistehend den Ball nicht richtig.

Auch nach dem Wechsel ließen Besserung auf sich warten. In der VfB-Offensive fehlten weiterhin zündende Ideen. Immer wieder unterbrachen Unkonzentriertheiten oder Fehlabspiele im Ansatz verheißungsvolle Angriffe. Ein Schlenzer von Moritz Leitner (67.) blieb bis in die Schlussphase die gefährlichste Aktion. Dann entwischte Benko der VfB-Abwehr. Der eingewechselte Alexandru Maxim (82.) vergab zunächst die große Ausgleichschance, ehe in der hektischen Schlussphase noch zwei Treffer fielen. Stuttgarts beste Akteure waren Torwart Ulreich und mit Abstrichen Verteidiger Daniel Schwaab. Bei Rijeka gefielen Torjäger Benko und Keeper Ivan Vargic.

Angreifer Alexander Meier hat Eintracht Frankfurt nach der gefühlten Ewigkeit von 2443 Tagen eine erfolgreiche Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne beschert. Der offensive Mittelfeldspieler schoss den Tabellenletzten der Bundesliga am Donnerstag im Playoff-Hinspiel der Europa League beim FK Karabach Agdam mit einem Doppelpack in der 6. und 75. Minute zu einem verdienten 2:0 (1:0)-Sieg und damit so gut wie sicher in die lukrative Gruppenphase. Im Rückspiel vor heimischer Kulisse können die Frankfurter, die letztmals 2006 im Uefa-Cup in einem europäischen Wettbewerb vertreten waren, am kommenden Donnerstag alles klar machen.

Qarabagh Agdam vs Eintracht Frankfurt epa03833649 Players of Eintracht Frankfurt celebrate the 1-0 during the UEFA Europa League play-off first leg match between Qarabagh Agdam and Eintracht Frankfurt, in Baku, Azerbaijan, 22 August 2013. EPA/ZURAB KURTSIKIDZE +++(c) dpa - Bildfunk+++ (Foto: dpa)

Auf der Holper-Wiese in Baku erwischte die Mannschaft von Trainer Armin Veh, der den Auftritt entspannt verfolgte, einen Start nach Maß. Nach Vorarbeit von Stefano Celozzi hämmerte Meier, der den zuhause gebliebenen Pirmin Schwegler als Kapitän vertrat, das Leder aus 15 Metern per Direktabnahme ins Netz. Das frühe Tor spielte dem Bundesliga-Schlusslicht in die Karten.

Die Eintracht kontrollierte das Geschehen, auch wenn auf dem unebenen Untergrund im Tofik-Bahramow-Stadion flüssige Kombinationen kaum möglich waren. So blieben weitere Chancen zunächst aus. Erst nach gut 20 Minuten kamen die von gut 500 Fans unterstützten Gäste wieder gefährlich vor das Tor des Vizemeisters aus Aserbaidschan. Takashi Inui setzte sich gekonnt auf dem linken Flügel durch, schlenzte den Ball mit der Innenseite jedoch nur an den Außenpfosten.

Karabach mühte sich nach Kräften, konnte die Frankfurter Defensive aber kaum in Verlegenheit bringen. Eintracht-Torwart Kevin Trapp musste erst nach gut einer Stunde bei einem Kopfball von Muarem Muarem erstmals eingreifen. Sein Gegenüber Miro Varvodic war da wesentlich öfter beschäftigt. Zunächst sorgte der Kroate mit einem Blindflug außerhalb des Strafraums, bei dem er Srdjan Lakic über den Haufen rannte, für Aufregung. Der Eintracht-Stürmer, der erstmals in dieser Saison von Beginn an ran durfte, konnte nach einer kurzen Behandlungspause weitermachen.

Kurz vor der Pause hatte Lakic das 2:0 auf dem Fuß, doch der bis zum Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Angreifer scheiterte an Varvodic. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn kam es zum gleichen Duell, in dem der von 2008 bis 2012 beim 1. FC Köln beschäftigte Torwart erneut die Oberhand behielt.

Wer nun ein Offensiv-Feuerwerk der Gäste erwartete, sah sich jedoch getäuscht. Zwar dominierte Frankfurt die Partie weiter klar, doch offensiv lief nur wenig zusammen. Ein Schuss von Rechtsverteidiger Celozzi, der für Stephan Schröck in die Startelf gerückt war, strich knapp über das Gehäuse. Auch Meier zielte mit einem Seitfallzieher (69.) zu hoch. Das hätte sich beinahe gerächt, als Leroy George kurz danach nur knapp den Ausgleich verpasste. Meier beseitigte dann mit seinem zweiten Treffer alle Zweifel.

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