Premier League:Mit links!

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Peinlich verschossen: City-Stürmer Segio Agüero scheitert mit einem Panenka-Elfmeter an Chelsea-Torwart Mendy. (Foto: Shaun Botterill/AFP)

Ein missratener Panenka-Elfmeter von Agüero verhilft dem FC Chelsea zum 2:1-Sieg und schiebt die Meisterfeier von Manchester City auf

Pep Guardiola kochte innerlich vor Wut. "Es war ein Elfmeter", sagte der Trainer von Manchester City trocken, als er nach dem 1:2 seiner Mannschaft gegen den FC Chelsea auf eine der letzten Szenen des Spiels angesprochen wurde: Raheem Sterling, der kurz vor der Halbzeitpause die zwischenzeitliche Führung für City erzielt hatte, war beim Stand von 1:1 nach einem Zweikampf mit Kurt Zouma in aussichtsreicher Schussposition im Strafraum zu Boden gegangen. Zouma habe ihm das Knie in den hinteren Oberschenkel gerammt, so erzählte es Sterling später: "Ich habe nicht zum Schuss ansetzen können." Doch der Pfiff blieb aus - und die Partie nahm eine andere letzte Wendung. Denn Marcos Alonso schoss nach Vorlage von Timo Werner in der Nachspielzeit das 2:1-Siegtor - für Chelsea.

Jenseits davon, dass mit diesem Sieg beim klaren Tabellenersten City das Kernsaisonziel der Königsklassen-Qualifikation für Chelsea näher gerückt ist, war es auch psychologisch ein extrem wichtiger Triumph für das Team und Trainer Thomas Tuchel. Denn am 29. Mai bestreiten ja just City und Chelsea in Istanbul das Champions-League-Finale; nun hat Chelsea im zweiten von drei Duellen in kurzer Zeit gegen den Finalgegner aus Manchester bereits zwei Siege geschafft. Auch m FA-Cup-Halbfinale hatten die Londoner jüngst mit 1:0 gewonnen. "Dieser Sieg wird uns Vertrauen geben für das Champions-League-Finale. Wir werden in dem Wissen nach Istanbul reisen, dass wir sie schlagen können", sagte Tuchel - wobei diesmal auch ein wenig Spielglück dabei war.

Denn kurz nach dem Führungstreffer hätte City auf 2:0 erhöhen können. Oder besser: müssen. Doch Stürmer Sergio Agüero, die am Saisonende scheidende City-Legende, scheiterte per Foulelfmeter an Chelseas Torwart Édouard Mendy - auf überaus peinliche Art: Agüero hatte, nicht zum ersten Mal in seiner Karriere, zu einem sogenannten Panenka-Elfmeter angesetzt, bei dem man den Torwart per Lupfer austricksen will. Benannt ist diese riskante Form nach ihrem Erfinder, dem Tschechoslowaken Antonín Panenka. Nur: Er tat es ohne die nötige innere Überzeugung. Mendy war schon fast auf dem Weg in die rechte Ecke, hatte dann aber noch ausreichend Zeit, um das längst gebeugte Knie wieder durchzudrücken und den von Agüero aufreizend sanft Richtung Tormitte gechippten Ball mit links abzufangen. "Es war eine schlechte Entscheidung", sagte Agüero nach dem Abpfiff - und bat Kameraden und Fans um Vergebung. Zumal der Fehlschuss bedeutete, dass Citys als sicher geltende Meisterfeier am Samstagabend vorerst aufgeschoben werden musste.

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