Manchester City:"Ich bereue nichts"

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Manchester-City-Trainer Pep Guardiola (Mitte). (Foto: Action Images via Reuters)
  • Manchester City verliert in der Premier League 0:2 beim FC Chelsea - Tabellenführer ist nun der FC Liverpool.
  • City-Trainer Pep Guardiola fand die Leistung seiner Mannschaft dennoch "bis auf wenige Minuten unglaublich".

Von Sven Haist

Pep Guardiola hatte gerade zum ersten Mal in dieser Saison verloren, aber darüber wollte er nicht sprechen. Er war ausgekontert worden, aber darüber wollte er auch nicht sprechen. Er hatte gerade auch die Tabellenführung an den FC Liverpool verloren, aber darüber wollte er wahrscheinlich erst recht nicht sprechen. Pep Guardiola hat am Samstagabend mit Manchester City 0:2 gegen den FC Chelsea verloren. Und er sagte: "Wir haben bis auf wenige Minuten unglaublich gespielt. Ich bereue nichts."

Der Spieltag in der Premier League hatte mittags damit begonnen, dass der FC Liverpool seine Absicht unterstrich, in dieser Saison den Titel zu gewinnen. Mit dem höchsten Auswärtssieg der Saison schlugen die Reds Bournemouth mit 4:0, dabei gelang Mohamed Salah sein erster Dreierpack in dieser Spielzeit. Liverpool zog mit einem Punkt an der Tabellenspitze an Manchester City vorbei. Der Vorjahresmeister hätte nun im Spitzenspiel an der Stamford Bridge zurückschlagen können. Beim Versuch das Ergebnis des Rivalen aus Liverpool zu kontern, ist Manchester City jedoch selbst ausgekontert worden.

Durch die erste Saisonniederlage in der Premier League ist City aus dem Fußballhimmel zumindest zeitweise wieder auf die Erde herabgestiegen. Oder war es gar ein Aufprall? War es vielleicht ein Indiz, dass City seine Ausnahmestellung auf der Insel eingebüßt hat?

Chelsea trift mit dem ersten Torschuss

Chelsea lockte City mit einer feinen Defensivtaktik in die eigene Hälfte. Im Gegensatz zum sonst eher ästhetisch anspruchsvollen Angriffsstil verordnete der italienische Trainerfuchs Maurizio Sarri seiner Mannschaft eine Kontertaktik, die vorsah, das Mittelfeld personell zu verstopfen und die beiden Seiten des Platzes mit je zwei Spielern abzudecken. Damit verhinderte Sarri, dass die Spielgestalter bei City vor der eigenen Abwehr an den Ball kamen. 61 Prozent Ballbesitz hatte City am Ende, 14 Torschüsse und 13 Ecken. Doch mit jeder torlosen Minute nahm Guardiolas Ungeduld zu, einen Spieler nach dem anderen beorderte er nach vorne. Und darauf hatte Chelsea gewartet.

Chelseas Verteidiger David Luiz schlug am eigenen Strafraum einen 70 Meter weiten diagonalen Pass in den Fuß des Außenstürmers Pedro. Der Ball flog über acht City-Spieler hinweg. Und das zurückgebliebene Abwehrduo aus John Stones und Aymeric Laporte verlor die Orientierung. Eden Hazard legte brillant für den nachrückenden N'Golo Kante auf - und der traf (45.). Der Angriff glich der perfekten Umsetzung einer in der Theorie ideal ausgedachten Kombination. Für Chelsea war es der erste Torschuss in der Partie. "Ich bin sehr glücklich über den Sieg, weil es nie einfach ist, gegen Guardiola zu gewinnen", sagte Sarri. Den zweiten Treffer besorgte Luiz nach einem Eckball mit dem Kopf. Bei seinem Jubellauf zu den Fans kamen ihm einige entgegen, indem sie auf die Tribünenbrüstung stiegen. Durch den Erfolg ist Chelsea auf sieben Punkte an City herangerückt.

Ob es ein Pechtag für Manchester City gewesen sei, wurde Pep Guardiola gefragt. "Wer so denkt, hat das Spiel nicht gesehen. Normalerweise hat Chelsea etwa 75 Prozent an Ballbesitz, aber gegen uns haben sie das nicht geschafft." Was Chelsea allerdings geschafft hat: ManCity die erste Niederlage in der Liga seit acht Monaten und einem Tag beizubringen.

© SZ vom 09.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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