Zu einem Sieg hätte es vermutlich trotz der hervorragenden kämpferischen Einstellung selbst unter optimalen Umständen nicht gereicht - auch wenn Darmstadt später zwei, drei Konter in der zweiten Halbzeit und einen Kopfball von Sandro Wagner anführte. "Du musst sehen, gegen wen du spielst. Wenn man hinten aufmacht, scheppert es sofort", sagte Schuster.
Bei den Bayern fiel Coman nach vielen guten Spielen diesmal mit diversen technischen Fehlern auf, die vor allem in der ersten Halbzeit zu Ballverlusten führten. Aber auch Arturo Vidal, der erneut die Bindung zum Spiel suchte. Während Xabi Alonso bei diesen Spielen gegen zehn Verteidiger den Dirigenten im Mittelfeld gibt und den Platz nach Lücken und Möglichkeiten scannt, fragte man sich in der ersten Halbzeit, was genau eigentlich Vidals Aufgabe war. In der 65. Minute stapfte er schlecht gelaunt vom Platz. Thiago ersetzte ihn.
Dabei hatte Pep Guardiola gar nicht so viele Wechselvarianten zur Verfügung. Gegen Darmstadt fehlten wie schon am Samstag gegen Ingolstadt Franck Ribéry, Arjen Robben, Mario Götze, Douglas Costa, Juan Bernat, Medhi Benatia und David Alaba. Ein beachtliches Lazarett. "Klar, unser Zustand ist nicht perfekt. Wir haben viele Verletzte und in den letzten Wochen wenig Möglichkeiten", sagte Philipp Lahm.
Am Wochenende spielt der FC Bayern noch in der Bundesliga in Hannover, ein Spiel, bei dem sie auch einen schmucklosen 1:0-Sieg mitnehmen würden. Und dann ist da ja auch noch der Trainer. Es heißt, nach dem Hannover-Spiel werde sich entscheiden, ob Pep Guardiola seinen Vertrag in München verlängert oder nicht. Natürlich wurde jeder Spieler nochmal danach gefragt, und natürlich sagte keiner was dazu.
"Was ich glaube, was der Trainer machen wird?", fragte Thomas Müller einfach zurück und grinste. "Das ist unwichtig. Ich kann euch ja dann im Januar sagen, was ich jetzt geglaubt habe."