Uefa-Strafe:Paris muss 100 000 Euro wegen Racial Profiling zahlen

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Von der Uefa verurteilt: Paris Saint-Germain. (Foto: Getty Images)

Der Fußballverein unterteilte Talente in die Kategorien "französisch", "nordafrikanisch" und "afrikanisch". Usain Bolt beendet seine sehr kurze Fußball-Karriere.

Meldungen im Überblick

Internationaler Fußball, PSG: Der französische Fußball-Doublesieger Paris St. Germain ist zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 000 Euro verurteilt worden. Dieses Urteil fällte der französische Ligaverband (LFP) am Dienstag. Dem Klub von Trainer Thomas Tuchel war nachgewiesen worden, zwischen 2013 und 2018 sogenanntes ethnisches Profiling bei der Bewertung von Talenten vorgenommen zu haben. Die Kandidaten wurden unter anderem in den Kategorien französisch, nordafrikanisch, oder afrikanisch eingestuft. Eine solche Profilierung ist in Frankreich illegal. "Nach dem, was wir sehen, hat PSG die Informationen über ethnische Zugehörigkeit nicht zu diskriminierenden Zwecken verwendet. Es gibt keinen Fall von Diskriminierung, der bewiesen werden kann", sagte LFP-Disziplinarkommissar Sebastien Deneux: "Es handelt sich eher um individuelle Unbeholfenheit und kollektive Nachlässigkeit."

American Football, NFL: Die Footballfans in New Orleans wollen das Aus ihrer Saints im Halbfinale der Football-Profiliga NFL weiter nicht hinnehmen. Da das Team nach einer klaren Fehlentscheidung der Schiedsrichter an den Los Angeles Rams gescheitert war (23:26 n.V.), wurden laut ESPN mindestens zwei Klagen eingereicht. Auch eine Petition gibt es. Damit wollen die Fans erreichen, dass NFL-Boss Roger Goodell das Duell neu ansetzt. Gespielt werden soll ab dem Zeitpunkt, als im letzten Viertel noch 1:49 Minuten auf der Uhr waren - also vor dem Spielzug der Saints, der beim Stand von 20:20 zur Fehlentscheidung führte. Die Petition unter change.org hatte bis Mittwochmorgen deutscher Zeit bereits 680.000 Unterstützer.

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Von Carsten Scheele

Geschäftsmann Matt Bower geht einen anderen Weg. Der Saints-Fan hat Werbetafeln in und um Atlanta, in der Nacht zum 4. Februar (0.30 Uhr/ProSieben und DAZN) Austragungsort des Super Bowl LIII, angemietet. Darauf steht "Saints got robbed" (Die Saints wurden bestohlen) oder "NFL Bleaux it" (Die NFL hat es versaut). Einige Restaurants in New Orleans planen bereits Anti-Super-Bowl-Parties. Nickell Robey-Coleman hatte am Sonntag Saints-Receiver Tommylee Lewis weggerammt, bevor der den Ball nach einem Pass von Quarterback Drew Brees fangen konnte. Die Schiedsrichter reagierten nicht, New Orleans hätte bei einer Strafe gegen die Rams alle Trümpfe in der Hand gehabt. NFL-Commissioner Goodell könnte laut Regelwerk tatsächlich bei einer "außerordentlichen Ungerechtigkeit" eingreifen. Er wird es nicht tun.

Leichtathletik, Bolt: Der frühere Weltklasse-Sprinter Usain Bolt hat seinen Traum von einer Zweitkarriere als Profifußballer offenbar aufgegeben. "Das Sport-Leben ist vorbei, ich wende mich jetzt anderen Dingen zu", sagte der achtfache Olympiasieger laut jamaikanischen Medienberichten vom Dienstag. "Ich versuche jetzt, ein Geschäftsmann zu sein", fügte der 32-Jährige am Rande einer Veranstaltung in Kingston, der Hauptstadt seines Heimatlandes Jamaika, hinzu. Er habe schon "viele Dinge in der Pipeline". Der Star der Olympischen Sommerspiele von Peking, London und Rio de Janeiro hatte sich nach dem Ende seiner Leichtathletikkarriere als Fußballer versucht. Er trainiert im vergangenen Jahr wochenlang mit dem australischen Profi-Fußballverein Central Coast Mariners. Die Vertragsverhandlungen scheiterten aber letztlich, unter anderem an den Gehaltsforderungen des Sprint-Weltrekordlers. "Es war eine gute Erfahrung", sagte der 32-Jährige nun laut Television Jamaica. "Ich habe es einfach genossen, in einer Mannschaft zu sein. Es war ganz anders als Leichtathletik, und es hat Spaß gemacht."

© Sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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