Olympia:Tschechische Snowboarderin gewinnt Super-G

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Ester Ledecka kann im Ziel gar nicht fassen, dass sie tatsächlich Olympiasiegerin sein soll. (Foto: Getty Images)
  • Ester Ledecka aus Tschechien gewinnt überraschend im Super-G Gold und kann es selbst nicht glauben.
  • Ihr favorisiertes Sportgerät ist eigentlich das Snowboard - auch darauf will sie bei Olympia noch Gold gewinnen.
  • Favoritin Lindsey Vonn startet als Erste und leistet sich einen schweren Fahrfehler. Auch Viktoria Rebensburg patzt.
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Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet: Die Tschechin Ester Ledecka hat sensationell die olympische Goldmedaille im alpinen Super-G gewonnen. Nicht die Favoritin Lindsey Vonn, nicht die starke Liechtensteinerin Tina Weirather und auch nicht die Deutsche mit Außenseiterchancen Viktoria Rebensburg - sondern die amtierende Snowboard-Weltmeisterin. Das ist eine der größten Überraschungen der alpinen Olympia-Geschichte.

Die 22-Jährige triumphierte am Samstag mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor der Österreicherin Anna Veith, Dritte wurde Tina Weirather. US-Star Lindsey Vonn musste sich nach einem Fahrfehler im unteren Drittel mit dem sechsten Rang begnügen. Viktoria Rebensburg wurde mit vier Zehntelsekunden Rückstand auf Bronze Zehnte, die zweite deutsche Starterin Kira Waidle schied aus.

Völlig schockiert im Zielraum

Die Tschechin Ledecka hatte bislang im alpinen Weltcup als bestes Resultat einen siebten Rang eingefahren. Auf dem Snowboard hingegen ist sie zweimalige Weltmeisterin und besitzt in Pyeongchang auch im Parallel-Riesenslalom mit dem Snowboard noch die Chance auf einen Olympiasieg.

Schockiert stand die 22-Jährige nach ihrer Fahrt im Zielraum und konnte ihr Glück selbst kaum fassen. Niemand hätte mit dieser furiosen Fahrt gerechnet, selbst IOC-Präsident Thomas Bach hatte Veith in der Box der Führenden schon gratuliert. "Ich war sehr überrascht. Ich dachte, die Zeit ist falsch, die werden sie in einigen Sekunden korrigieren", sagte Ledecka bei Eurosport. "Es war mein Traum, darauf habe ich hingearbeitet. Aber das habe ich nicht erwartet."

"Es ist richtig cool, sie hat es richtig gut runtergezogen", sagte Viktoria Rebensburg zu Ledeckas Sieg in der ARD. "Für eine Snowboarderin ist es eine richtig schnelle Fahrt gewesen. Das sind Geschichten, die Olympia schreibt." Nach ihrer eigenen Zieldurchfahrt warf Rebensburg enttäuscht den Kopf in den Nacken. Mit einer ungewöhnlichen Linie im unteren Streckenabschnitt vergab die 28-Jährige eine mögliche bessere Platzierung, die Medaillenränge waren für sie aber nicht zu erreichen. Damit warten die deutschen Alpinen weiter auf das erste Edelmetall in Südkorea, Rebensburg war in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom Vierte geworden.

Durch Ledeckas Coup wurde es auch für Österreich nichts mit dem dritten alpinen Gold nach Marcel Hirscher (Alpine Kombination) und Matthias Mayer (Super-G). Nach langen Verletzungsproblemen sicherte sich Sotschi-Olympiasiegerin Veith aber Silber.

© SZ.de/vit/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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