Olympia:Speerwerferin Molitor scheitert vor Gericht gegen DOSB

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Düsseldorf (dpa) - Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor muss ihre Olympia-Hoffnungen endgültig begraben. Die Leichtathletin scheiterte mit einer Einstweiligen Verfügung gegen den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

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Düsseldorf (dpa) - Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor muss ihre Olympia-Hoffnungen endgültig begraben. Die Leichtathletin scheiterte mit einer Einstweiligen Verfügung gegen den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Die 32-Jährige wollte mit ihrem Schritt einen Platz im Team für die Olympischen Spiele in Rio einklagen.

„Frau Molitor hat für ihr Recht gekämpft und leider verloren“, sagte ihr Anwalt Paul Lambertz der „Rheinischen Post“. Der Deutschen Presse-Agentur bestätigte der Jurist: „Wir müssen das erst einmal verdauen.“ Weitere Schritte vor Gericht schloss er aus: Es geht nichts mehr.

Das Frankfurter Gericht habe dem DOSB ein weites Ermessen bei der Nominierung zugebilligt, „was dieser bis zur Grenze der Willkür ausüben kann, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen“, meinte Lambertz in der „Rheinischen Post“. „Damit haben Athleten, die sich gegen ihre Nichtnominierung wehren wollen, kaum noch Rechtsschutz.“

Diese Entscheidung sei auch deshalb besonders bitter für Molitor, weil das Landgericht Frankfurt festgestellt habe, dass sie die besseren Leistungen und Ergebnisse erzielt habe, sagte der Anwalt. „Die Entscheidung für Christina Obergföll sei aber nicht willkürlich und daher nicht angreifbar. Nur deshalb wurde der DOSB nicht zur Nominierung verurteilt“, meinte er.

Der DOSB hatte Christina Obergföll (Offenburg) als dritte Speerwerferin nach der deutschen Meisterin Christin Hussong (Zweibrücken) und EM-Silbergewinnerin Linda Stahl (Leverkusen) benannt.

„Wir hätten gerne alle vier Weltklasse-Speerwerferinnen nominiert, haben aber nur drei Plätze und mussten deshalb eine Auswahl treffen“, sagte DOSB-Vorstandschef Michael Vesper am Montag. „Dabei haben wir uns ausschließlich an den Nominierungsrichtlinien orientiert und damit an den dort im vorgegebenen Zeitraum geworfenen Weiten.“ Obergföll habe vor Molitor gelegen und sei auch vom Deutschen Leichtathletik-Verband vorgeschlagen worden.

Molitor hatte indes ihre Ergebnisse vom DOSB falsch bewertet gesehen und war deshalb juristisch gegen die Entscheidung vorgegangen.

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