Krasnaja Poljana (dpa) - Russlands Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler glaubt den Grund für die positive A-Probe im deutschen Olympia-Team zu kennen.
„Wenn es stimmt, was ich gehört habe, hat sie verunreinigte Energieriegel genommen“, sagte Pichler in der ARD. Nach dpa-Informationen ist die deutsche Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle in Sotschi in der A-Probe auf ein verbotenes Mittel getestet worden, die Analyse der B-Probe steht noch aus. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bestätigte bislang nur einen positiven Test bei einem deutschen Olympia-Teilnehmer, nannte aber keinen Namen.
Pichler zufolge müsse man nun die Verantwortlichen fragen: „Wie kann man den Sportlern so etwas geben?“ Der in Ruhpolding lebende Pichler stellte vor dem Start der Frauen-Staffel fest: „Ich bin natürlich auch schockiert wie alle Deutschen.“
Evi Sachenbacher-Stehles Bruder Josef glaubt nicht an ein bewusstes Doping-Vergehen seiner Schwester bei den Winterspielen in Sotschi. „Sie hat sich nichts vorzuwerfen. Sie verachtet sowas und würde niemals dopen“, sagte Josef Sachenbacher der „Bild“-Zeitung.
Sachenbacher-Stehle war 2006 am Tag vor der Eröffnung der Winterspiele in Turin wegen erhöhter Blutwerte mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt worden und musste beim Auftaktrennen der Ski-Langläuferinnen zuschauen. „Das wird wieder genau so wie in Turin sein. Damals war ihr Hämoglobin-Wert erhöht. Das passiert ihr immer in der Höhe. Und so wird das auch dieses Mal sein. Die B-Probe wird das bestätigen“, sagte Josef Sachenbacher.