Skispringen bei Olympia:Karl Geiger gewinnt doch noch Bronze

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Schreit seine Freude heraus: Karl Geiger. (Foto: Marko Djurica/Reuters)

Lange hat der Deutsche mit der Olympiaschanze gehadert, doch nun springt er aufs Podest - es gewinnt der Norweger Marius Lindvik.

Karl Geiger hat die erhoffte olympische Medaille gewonnen und mit Bronze den deutschen Skispringern das erste Edelmetall bei den Winterspielen in China beschert. Der 29-Jährige musste sich am Samstag nur dem Norweger Marius Lindvik und dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben.

Geiger sprang auf der Großschanze in Zhangjiakou zweimal 138 Meter weit und sorgte damit für eine Überraschung. Bei seinen bisherigen Auftritten auf der gigantischen Schanzenanlage hatte nur sehr wenig auf einen Podestplatz hingedeutet.

Das sei "schon eher ein Berg" gewesen, der ihm da vom Herzen gefallen war, sagte Geiger im ZDF: "Es waren unglaublich harte Tage, eine ziemlich dicke Nummer. Ich hätte es nicht mehr geglaubt, aber heute ist es aufgegangen, echt saucool."

"Ich habe gedacht, wenn es einer kann, der Karl kann's", sagt Teamkollege Constantin Schmid

Als es darauf ankam, lief es nun fast perfekt für Geiger. Er ließ sich weder von den Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt noch von den Negativerlebnissen der vergangenen Tage aus dem Konzept bringen. Der Führende der Weltcup-Gesamtwertung zeigte Flüge auf höchstem Niveau. "Daran geglaubt habe ich definitiv. In den letzten Tagen ist es immer besser geworden", sagte hingegen Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF. "Was Karl heute gemacht hat, war wieder der Original Karl Geiger."

Der Sieger von der Großschanze: Marius Lindvik. (Foto: Andrew Medichini/AP)

Vor dem abschließenden Mannschaftsspringen am Montag sammelte er Selbstvertrauen und nahm dem Team auch ein wenig Druck. Sein Kumpel Markus Eisenbichler überzeugte ebenfalls mit Platz fünf. Constantin Schmid wurde 14., Pius Paschke 28. "Ich habe gedacht, wenn es einer kann, der Karl kann's", sagte Schmid über den deutschen Top-Springer.

Ein Olympia ohne Medaillengewinn der Männer droht nun nicht mehr. Das hatte es letztmals 2006 in Turin gegeben. Anschließend hatten die Adler des Deutschen Skiverbands (DSV) immer mindestens einen Podiumsplatz geholt. Katharina Althaus holte in Peking von der Normalschanze Silber.

In China war der Start missglückt. Geiger belegte im Einzel von der Normalschanze nur den 15. Rang, Markus Eisenbichler landete sogar nur auf Platz 31. Als das Team im folgenden Mixed-Wettbewerb auf Medaillenkurs lag, wurde es hart ausgebremst. Katharina Althaus wurde wegen eines nicht regelkonformen Sprunganzugs disqualifiziert, Deutschland schied nach dem ersten Durchgang aus. Einen Tag nach seinem 29. Geburtstag sorgte Geiger nun selbst für die langersehnte positive Nachricht.

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