Olympia:Ovtcharov nach Sieben-Satz-Krimi weiter

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Rio de Janeiro (dpa) - Was für ein Nervenkrimi bei Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov zum Auftakt des olympischen Turniers in Rio de Janeiro. Der an Position drei gesetzte Weltklassespieler benötigte gegen den für Katar startenden Li Ping sieben Sätze, um ins Achtelfinale einzuziehen.

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Rio de Janeiro (dpa) - Was für ein Nervenkrimi bei Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov zum Auftakt des olympischen Turniers in Rio de Janeiro. Der an Position drei gesetzte Weltklassespieler benötigte gegen den für Katar startenden Li Ping sieben Sätze, um ins Achtelfinale einzuziehen.

Auch Rekord-Europameister Timo Boll hatte sich zuvor schwergetan. Der deutsche Fahnenträger war ebenfalls nach einem 4:3 gegen den Russen Alexander Schibajew in die nächste Runde gekommen.

„Wir kennen uns sehr, sehr gut - das hat man gesehen, ich hatte sehr wenig Vorteile. Leute, die komplett in China ausgebildet sind, sind technisch und taktisch sehr, sehr stark“, meinte Ovtcharov sichtlich erleichtert nach dem 4:3-Sieg am Montag im Riocenter 3. Nächster Gegner ist an diesem Dienstag der Portugiese Tiago Apolonia oder der Slowene Bojan Tokic.

Gegen seinen Trainingspartner kam Ovtcharov gut ins Spiel und führte 5:2. Dann leistete er sich einfache Fehler. Der Weltranglisten-28. bestrafte dies und holte sich mit 11:8 den ersten Satz. „Einzig was ich mir vorwerfen kann, ist die Chancenverwertung 8:4 im ersten Satz - den muss man holen“, sagte Ovtcharov selbstkritisch.

Dann lief es: Mit 11:4 und dann 11:9 drehte der Olympia-Dritte von London das Match. Der gebürtige Chinese Li Ping glich mit 11:9 wieder aus. „Der Kollege aus Katar hatte schon ein Spiel gemacht, kannte die Begebenheiten etwas besser, weil er ein Spiel schon gewonnen hatte. Er hatte nichts zu verlieren. Das macht es für die gesetzten Spieler doppelt schwer“, sagte Ovtcharov. Im fünften Satz fand er zu seiner Linie zurück, doch Li Ping ließ nicht locker und gewann trotz 2:5-Rückstandes den sechsten Satz. Im letzten Spielabschnitt zeigte Ovtcharov dann beim 10:9 Nervenstärke und sicherte das Weiterkommen.

„Die Olympischen Spiele sind ja auch gezeichnet, in dem es sehr wenig Turniere im Vorfeld gibt. Das heißt, man trainiert sehr viel, ist gefühlt in guter Form und weiß trotzdem nicht, wo man steht“, beschrieb Ovtcharov seine Schwierigkeiten. Man habe ja gesehen, „dass einige gesetzte Spieler schon verloren haben oder einige - so wie ich - den Kopf gerade so noch aus der Schlinge ziehen konnten“.

Ausgeschieden ist hingegen Petrissa Solja. Die Olympia-Debütantin aus Berlin unterlag in der dritten Runde der Nordkoreanerin Myong Sun Ri mit 0:4. „Ich habe einfach kein Mittel gegen sie gefunden. Ich habe vieles probiert, doch sie hatte immer eine bessere Antwort“, sagte Solja, die eine schlaflose Nacht hatte. „Ich habe kein Auge zubekommen, daher war ich auch nicht so flink. Ich war zu aufgeregt.“

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