Olympia:Mutko zu Sotschi: «Wollten keine falschen Siege»

Berlin (dpa) - Russlands Sportminister Witali Mutko zieht eine selbstkritische Bilanz seines Anti-Doping-Kampfes in seiner bisherigen Amtszeit.

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Berlin (dpa) - Russlands Sportminister Witali Mutko zieht eine selbstkritische Bilanz seines Anti-Doping-Kampfes in seiner bisherigen Amtszeit.

„Ich kann nicht sagen, dass ich nach acht Jahren im Amt großartige Erfolge in diesem Bereich verbuchen kann“, sagte er in einem Interview der ARD, das am Freitag bei sportschau.de online gestellt wurde. Das Gespräch wurde am 28. April geführt und somit vor den jüngsten Enthüllungen über systematisches Doping bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi in der „New York Times“. Mutko ist seit 2008 Sportminister.

Angesichts der neuen Dopingvorwürfe wirken Aussagen in der ARD zwei Wochen zuvor nun fragwürdig. „Als wir uns auf Sotschi vorbereitet haben, da haben wir den Skisport revolutioniert. Wir wussten, dass wir in der Heimat keine falschen Siege wollen“, sagte er.

In dem Bericht der „New York Times“ hatte Grigori Rodschenkow, 2014 noch Chef des russischen Doping-Kontrolllabors, seine direkte Beteiligung an staatlichem Doping Dutzender russischer Sportler und Vertuschungen geschildert. Mutko hatte die Anschuldigungen in einer Stellungnahme eine „Fortführung der böswilligen Angriffe auf den russischen Sport“ genannt. Auch der Kreml in Moskau hatte am Freitag die neuen Doping-Vorwürfe vehement zurückgewiesen.

In dem ARD-Interview ging es in erster Linie um systemisches Doping in der russischen Leichtathletik. Das hatte die ARD in drei Sendungen enthüllt. Russlands Leichtathleten sind derzeit von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Sie müssen auch einen Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio im August befürchten.

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