Rassismus bei Olympia:Platzverweis erst in der Nach-Nachspielzeit

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Der Deutsche Olympische Sportbund schickt erst nach einer Welle der Kritik den Rad-Sportdirektor Moster nach Hause. Die Reaktionen auf die Entgleisung waren teilweise verstörend - ein Glück, dass viele Athleten schon weiter sind als manche Funktionäre.

Kommentar von Johannes Knuth

Am bemerkenswerten war wohl, wie die Athleten mit dem Vorfall umgingen. Azzedine Lagab etwa, der algerische Radfahrer, der vom deutschen Sportdirektor Patrick Moster im olympischen Zeitfahren als Kameltreiber tituliert worden war: "Nun", schrieb Lagab auf Twitter, "es gibt kein Kamelrennen bei Olympia, deshalb betreibe ich Radsport." Er garnierte das mit einem digitalen Dromedar-Bildchen und der Anmerkung, dass er schon immer als Athlet berühmt werden wollte: "Aber ich hätte nie gedacht, dass es auf diese Weise passieren würde."

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SZ PlusMeinungEklat im deutschen Olympiateam
:Rassismus bleibt Rassismus

Wer andere Athleten als Kameltreiber bezeichnet wie der deutsche Rad-Sportdirektor bei Olympia, disqualifiziert sich für ein Amt im Sport. Der Ausfall lenkt auch den Blick auf tief wurzelnde Missstände im System.

Kommentar von Johannes Knuth

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