Olympia:Einmütiges Olympia-Votum für München 2022

Lesezeit: 2 min

München (dpa) - Der deutsche Sport will ein zweites Mal mit München um Olympische Winterspiele kämpfen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Der deutsche Sport will ein zweites Mal mit München um Olympische Winterspiele kämpfen.

Die Mitgliedsverbände des Olympischen Sportbundes (DOSB) stellten nach intensiven Beratungen im Anschluss an die Präsentation des modifizierten Konzeptes die Ampel für eine Bewerbung um die Winterspiele 2022 mit einem einstimmigen Votum auf grün. Einzig der Deutsche Alpenverein enthielt sich der Stimme.

„Wir alle haben den Traum, Olympia nach Deutschland zu holen“, sagte DOSB-Interimspräsident Hans-Peter Krämer. Eine im deutschen Sport auch immer wieder diskutierte Kandidatur mit Berlin oder Hamburg um Sommerspiele ist damit vorerst vom Tisch.

„Es ist wahr - wir treten wieder an“, verkündete Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) in der Münchner Olympiahalle kämpferisch. Zweifel an dem „Ja“ zu München hatte es schon vor der Abstimmung nicht mehr gegeben, so eindeutig waren die Redebeiträge. „Lasst uns gemeinsam den Weg nach München gehen. Wir sollten die Chance ergreifen“, erklärte Turn-Präsident Rainer Brechtken, der die „einvernehmliche“ Unterstützung nicht nur aller Wintersportverbände, sondern auch der Sommersportverbände präsentieren konnte. Auch alle 16 Landessportbünde stimmten einträchtig pro München.

Ude sieht mit einem „besseren Konzept“ als bei der Niederlage gegen Pyeongchang (Südkorea) beim ersten Anlauf für 2018 „größere Chancen“ im zweiten Anlauf. „Perfekter geht es nicht“, schwärmte Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch im Rahmen der von der vielfachen Paralympics-Siegerin Verena Bentele moderierten Präsentation von dem Bewerbungskonzept, das auch im Saal mit Beifall bedacht wurde. Der Deutsche Alpenverein enthielt sich der Stimme, weil er erst auf seiner Hauptversammlung am 8. November über seine Olympia-Unterstützung beraten will.

Das Votum der deutschen Sportorganisationen soll München mit seinen Partnern Garmisch-Partenkirchen, Schönau am Königssee und Ruhpolding den nötigen Rückenwind für die Bürgerentscheide am 10. November verschaffen. Dann haben in den Städten München und Garmisch-Partenkirchen sowie den Landkreisen Traumstein und Berchtesgadener Land die Bürger das entscheidende Wort. „Ein positives Ergebnis“ ist Bedingung für die Einreichung einer Bewerbung. „Wir werden dafür kämpfen“, kündigte Ude an.

Die Frist zur Anmeldung der Kandidatur beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) endet vier Tage später am 14. November. Das kasachische Almaty hat seine Bewerbung bereits bekanntgegeben. Oslo, Östersund (Schweden), Barcelona, Krakau (Polen), Lwiw (Ukraine) gelten als weitere mögliche Bewerber. Das von Thomas Bach als Präsident angeführte IOC wählt die Olympiastadt 2022 am 31. Juli 2015 in Kuala Lumpur.

Kernpunkt des modifizierten Olympia-Konzeptes ist die Steigerung der Austragungsorte von drei auf vier. Langläufer und Biathleten sollen in neun Jahren nun in Ruhpolding um Medaillen kämpfen. Die Olympia-Gesamtkosten werden auf 3,3 Milliarden Euro beziffert. Die Bewerbung soll 29 Millionen Euro kosten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: