Krasnaja Poljana (dpa) - Eigentlich wäre die Geschichte von Vic Wild schon ungewöhnlich genug. Als gebürtiger Amerikaner gewann der 28-Jährige das erste olympische Snowboard-Gold für Russland.
Doch nach seinem Gold-Lauf realisierte Wild auch noch, dass er gemeinsam mit seiner Ehefrau eine Medaille feiern darf. Wenige Minuten vor ihm holte Aljona Sawarsina ebenfalls im Parallel-Riesenslalom Bronze. "Ich konnte ihm vor seinem Finale nicht Bescheid sagen. Erst als wir uns trafen, wurde es ihm klar", berichtete die 24-Jährige.
Zusammen posierten die beiden für die Fotografen im Extreme Park von Krasnaja Poljana hinter einer russischen Fahne. Nach der Heirat in Sibirien hatte sich Wild um die Staatsbürgerschaft bemüht und lobt die Sportförderung seiner neuen Heimat. "Russland ist das Land, das mir die Chance gegeben hat, zu gewinnen", sagte er. "Wenn ich immer noch für die USA fahren würde, wäre ich zu Hause und würde in einem mittelmäßigen Job etwas mittelmäßiges machen." Das Publikum feierte seinen Helden mit lautstarken "Molodez" (Prachtkerl)-Rufen.
Wild und Sawarsina sind dabei nicht das einzige Ehepaar dem dieses olympische Kunststück in derselben Disziplin gelang - der Franzose Raphael und seine damalige norwegische Frau Liv Grete Poiree gewannen 2002 in Salt Lake City jeweils eine Medaille in der Biathlon-Staffel.