Olympia:Besonderes Ziel der Kombinierer: Jagd nach Team-Gold

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Sotschi (dpa) - Der Traum ist zum Trauma geworden - doch nun soll Schluss damit sein. Die Nordischen Kombinierer möchten bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi endlich wieder bei einem Großereignis einen Mannschaftswettkampf gewinnen.

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Sotschi (dpa) - Der Traum ist zum Trauma geworden - doch nun soll Schluss damit sein. Die Nordischen Kombinierer möchten bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi endlich wieder bei einem Großereignis einen Mannschaftswettkampf gewinnen.

Zuletzt schaffte das bei den Spielen in Calgary 1988 das damalige bundesdeutsche Team. Seitdem mussten die Deutschen immer anderen den Sieg überlassen, holten bei den vergangenen drei Austragungen zweimal olympisches Silber und einmal Bronze.

„Natürlich wollen wir endlich mal den ganz großen Wurf schaffen. Aber wir dürfen nicht vermessen sein. Die Konkurrenz ist in dieser Saison so groß wie nie“, meint Bundestrainer Hermann Weinbuch, der 1987 bei der Heim-WM in Oberstdorf das Team anführte, das letztmals Weltmeister wurde. Der Coach tut gut daran, die Latte nicht zu hoch zu hängen. Denn seine Jungs gingen in den vergangenen Jahren immer als Mitfavoriten, meistens sogar als die großen Titelanwärter in die Mannschafts-Entscheidungen und konnten dem Druck dann nicht standhalten.

„Wir wollen zwei Medaillen in den drei Entscheidungen holen. Das ist schon ein sehr hoher Anspruch. Es ist nicht verkehrt, wenn man mit einer gewissen Bescheidenheit die Dinge in Angriff nimmt“, sagt Weinbuch. Die Hoffnungen trägt besonders Eric Frenzel. Der zweimalige Weltmeister und Gesamtweltcupgewinner der vorigen Saison sollte am ehesten in der Lage sein, mit den unglaublich starken Norwegern und dem Franzosen Jason Lamy Chappuis mitzuhalten.

„Es wäre unglaubwürdig, wenn ich sage, dass ich nicht nach einer Medaille greifen möchte. Aber dafür muss alles passen. Und gerade die Wettbewerbe in Vancouver, aber auch bei der WM im Februar in Val di Fiemme, haben gezeigt, wie viele Unwägbarkeiten es gibt“, betont Frenzel.

Er ist schon seit Saisonbeginn in Topform, gewinnt, wie er will, führt den Gesamtweltcup klar an - und verwundert damit die Fachwelt. Schließlich ist der deutsche Saisonaufbau ganz auf den Höhepunkt im Februar gerichtet. „So ist es auch diesmal“, versichert Weinbuch und sieht dabei Frenzel noch lange nicht an seiner Leistungsgrenze. „Während unserer bis Sotschi noch anstehenden Trainingseinheiten werden wir weiter auch mit ihm an der Stabilität arbeiten und kleine Fehler im Springen versuchen auszumerzen“, bemerkt der Coach.

Er war in der komfortablen Situation, gleich aus mehreren erstklassigen Kombinierern sein Sotschi-Team zusammenstellen zu können. In Frenzel, Johannes Rydzek, Tino Edelmann, Fabian Rießle und Björn Kircheisen hat er all die nominiert, die in diesem Winter bereits auf dem Siegerpodest standen.

Ähnlich hervorragend aufgestellt sind nur noch die Norweger und Japaner. „Was sie alle im Springen zeigen, überrascht mich. Laufstark sind sie ohnehin, doch nun haben sie kaum noch Schwächen“, analysiert Weinbuch die Konkurrenz. Von Österreich weiß man, dass deren Kombinierer in der Stunde der Entscheidung besondere Steigerungsmöglichkeiten haben. Und was die Franzosen mit Lamy Chappuis an der Spitze können, haben sie schon oft angedeutet.

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