Zum Tod von Andreas Brehme:Der mit den Füßen sprach

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Andreas Brehme (links) und Jürgen Klinsmann bejubeln das Elfmetertor im Finale 1990 in Rom. (Foto: Frank Kleefeldt/dpa)

Andreas Brehme hat im Juli 1990 einen Elfmeter verwandelt, der nicht nur Deutschland zum Weltmeister machte, sondern auch das passende Tor zur deutschen Einheit war. Nachruf auf einen Fußballer, der sich zum Glück nicht entscheiden musste, welcher Fuß sein besserer war.

Von Christof Kneer

Würde er jetzt bitte endlich mal schießen dürfen? Andreas Brehme stand da in der Nähe des Elfmeterpunktes und versuchte mit aller Macht, nichts zu denken. Er versuchte zu verdrängen, dass Rudi Völler ihm gerade den Satz "Wenn du den reinmachst, dann sind wir Weltmeister" mit auf den Weg gegeben hatte, aber Andreas Brehme konnte dann doch nicht verhindern, dass er für ein paar Zehntelsekunden "schönen Dank auch, mein Freund" dachte. Er versuchte auch nicht hinzusehen, obwohl er alles sah. Er sah, wie aufrichtig empörte Argentinier mit dem Schiedsrichter herumlamentierten, einer schoss sogar den Ball weg. Wie sollte er, Andreas Brehme, ohne Ball einen Elfmeter schießen?

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