Nach Doping-Geständnis:US-Ministerium fordert Millionen von Armstrong

Neuer Ärger für den früheren Radprofi Lance Armstrong. (Foto: REUTERS)

Neuer Ärger für Lance Armstrong: Das US-Justizministerium stellt einen Strafantrag gegen den ehemaligen Radprofi. Armstrong habe durch sein systematisches Doping die Sponsorenvereinbarung mit der US-Postbehörde verletzt und sich persönlich bereichert. Es geht um bis zu 120 Millionen Dollar.

Neue Millionenforderungen an Lance Armstrong: Das US-Justizministerium hat Strafantrag gegen den ehemaligen amerikanischen Radprofi gestellt. Es geht um 40 Millionen Dollar an Sponsorengeldern, die die US-amerikanische Postbehörde United States Postal Service (USPS) laut Antrag an Armstrong und seine Teamkollegen bei Tailwind Sports zwischen 1998 und 2004 bezahlt habe. Knapp die Hälfte (17,9 Millionen Dollar) davon ging an Armstrong.

In dem Schreiben des Ministeriums, das sich auch gegen den früheren Teamchef Johan Bruyneel richtet, heißt es, Armstrong habe sich "unrechtmäßig bereichert, weil er bei jeder Tour de France zwischen 1999 und 2005 mindestens eine verbotene Substanz oder Methode zur Leistungssteigerung anwandte. Außerdem wusste er, dass seine Teamkollegen in ähnliche Praktiken verwickelt waren, und er ermutigte und unterstützte diese Praktiken auf aktive Weise." Damit sei die Sponsoren-Vereinbarung verletzt gewesen.

Betrug bei der Tour de France 1999 bis 2005
:Armstrongs gedopte Rivalen

Der Betrüger ist überführt: Lance Armstrong muss auf seine sieben Titel bei der Tour de France von 1999 bis 2005 verzichten. Zu einer Neuverteilung der Erfolge kommt es nicht - wohl aus gutem Grund: Schließlich ist keiner der einstigen Armstrong-Rivalen sauber geblieben. Ein Überblick über die Radprofis auf dem Tour-Podium an der Seite des Amerikaners - und deren Doping-Vergangenheit.

Die US-Regierung geht im Rahmen des False Claims Acts gegen Armstrong vor. Dieses Bundesgesetz ermöglicht die Verfolgung veruntreuter Regierungsgelder. Wird der 41-Jährige schuldig gesprochen, kann das Gericht die Schadenssumme, die durch den Betrug entstanden ist, verdreifachen. Insgesamt geht es also um eine Summe von 120 Millionen US-Dollar.

Armstrongs Anwalt reagierte mit Unverständnis für den Schritt. "Der Strafantrag ist opportunistisch und verlogen", sagte Elliott Peters der Nachrichtenagentur AFP : "US Postal hat vom Sponsoring gewaltig profitiert. USPS war niemals das Opfer eines Betrugs."

Das amerikanische Justizministerium hatte sich erst vor zwei Monaten einer Klage von Armstrongs ehemaligem Teamkollegen Floyd Landis angeschlossen. Dieser hatte dem Texaner des Betrugs an Steuerzahlern und der Regierung bezichtigt.

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