Borussia Dortmunds Talent Youssoufa Moukoko ist im A-Juniorenspiel auf Schalke von Zuschauern schwer beleidigt worden. Der 15-Jährige, der zum Profi-Kader des BVB zählt und nach seinem 16. Geburtstag im November in der Bundesliga debütieren soll, erzielte beim Dortmunder 3:2 alle drei Treffer der Gäste - die Beleidigungen sind in der Stream-Übertragung der Partie deutlich zu hören. "Das ist auf das Schärfste zu verurteilen", sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Scheider am Sonntag beim TV-Sender Sky.
Es sei "nicht mehr in Worte zu fassen, was sich Menschen in der heutigen Zeit erlauben", sagte Schneider. Schalke hatte zuvor bereits bei Twitter geschrieben: "Bei allen Emotionen im Derby - solche Beleidigungen verurteilen wir aufs Schärfste und lehnen sie ausdrücklich ab." Beide Vereine benutzten auf ihrem Twitter-Account den Hashtag #NoToRacism.
Es waren nur 300 Zuschauer zugelassen
Die Gelsenkirchener kündigten Konsequenzen an: "Wir werden die notwendigen Maßnahmen gemeinsam mit @s04fanbelange einleiten." Da nur 300 Zuschauer mit personifizierten Tickets bei der Partie anwesend waren, hofft Schneider, diejenigen ausfindig machen zu können, die sich auch rassistisch geäußert hatten. Er habe sich im Namen des Vereins Schalke 04 bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und bei dem Spieler entschuldigt.
"Das Thema Werte hängt für mich ganz weit oben, deshalb war es genau die richtige Reaktion, wie der Verein sich positioniert hat", sagte Schalkes Trainer Manuel Baum bei Sky.
Der DFB-Kontrollausschuss wird nach dem Vorfall Ermittlungen aufnehmen. "Der Deutsche Fußball-Bund duldet grundsätzlich keinerlei Rassismus auf seinen Plätzen und tritt jeglicher Form davon entschieden entgegen", sagte der im Ausschuss für die A-Junioren-Bundesliga zuständige Thomas Bergmann. "Anfang der Woche" werde der Vorfall untersucht.