Motorsport:Zurück in die Vergangenheit: Formel 1 sucht das Spektakel

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Austin (dpa) - Im Land der Superlative sucht die Königsklasse des Motorsports weiter nach dem Nonplusultra. Gefordert sind wieder mehr Spannung, mehr Spektakel, mehr Show. "Die Formel 1 sollte ganz einfach die schnellsten Rennautos der Welt haben", findet Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen von Ferrari.

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Austin (dpa) - Im Land der Superlative sucht die Königsklasse des Motorsports weiter nach dem Nonplusultra. Gefordert sind wieder mehr Spannung, mehr Spektakel, mehr Show. „Die Formel 1 sollte ganz einfach die schnellsten Rennautos der Welt haben“, findet Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen von Ferrari.

Dass Lewis Hamilton schon im viertletzten Saisonrennen seinen Titel im Mercedes erfolgreich verteidigen kann, spricht nicht gerade für Hochspannung und einen engen WM-Kampf. Dass der zweitplatzierte Sebastian Vettel und sein Ferrari-Team eine Zurücksetzung in der Startaufstellung beim Großen Preis der USA in Austin um zehn Plätze in Kauf nehmen und lieber schon mal die Planung für 2016 mit dem Einsatz eines neuen Motors vorantreiben, ebenso wenig. Auf die Möglichkeit der sogenannten Token, mit denen bestimmte Bereiche der Antriebe im Lauf einer Saison weiterentwickelt werden dürfen, verzichtete Ferrari.

Viele Fans sind keine Anhänger derartiger Restriktionen. Bei einer Umfrage im Mai durch die Formel 1 in Zusammenarbeit mit drei Fachmagazinen hatten 86,9 Prozent für mehr Freiheit im Technischen Reglement votiert. „Irgendwas muss sich ändern, das ist klar, damit die Formel 1 für alle wieder interessanter wird“, meinte nun auch Räikkönen.

Rivale Hamilton sehnt sich ebenfalls nach einer urigeren Formel 1, nach Rad-an-Rad-Duellen wie im Kart. Die Überholhilfe DRS beispielsweise, bei der im Heck ein Klappe in einem vorgegeben Bereich auf der Strecke im Rennen bewegt werden kann, fühle sich einfach nicht organisch an. Nicht wie natürliches Rennfahren. Die Formel 1 der Zukunft müsse ziemlich anders sein, als das, was in den vergangenen 20 Jahren war, meinte Hamilton. 

Einen abermals neuen Anlauf mit einer großen Reform will die Formel 1 zur Saison 2017 unternehmen. Forderungen unter anderem nach breiteren Reifen und deutlich mehr PS wiederholen sich seit Monaten. Ob dadurch das Feld aber wie schon so häufig erhofft durch diverse Reformen oder zumindest Modifikationen im Regelwerk zusammenrückt, bleibt abzuwarten und anzuzweifeln. Die Fahrer würden es sich wünschen. „Mehr Wettkampf, mehr Fahrer, die um den Sieg kämpfen. Wenn Du dann gewinnst, hat es noch viel mehr wert“, meint Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo.

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