Motorsport:Kostenbremse für Formel 1: FIA reagiert auf Finanznot

Paris (dpa) - Die Formel-1-Teams müssen auf Druck des Weltverbands von 2015 an auf die Kostenbremse treten. Nach jahrelangem Streit will der Internationale Automobilverband ab 2015 eine Ausgabengrenze durchsetzen, um den drohenden finanziellen Kollaps zahlreicher Rennställe zu verhindern.

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Paris (dpa) - Die Formel-1-Teams müssen auf Druck des Weltverbands von 2015 an auf die Kostenbremse treten. Nach jahrelangem Streit will der Internationale Automobilverband ab 2015 eine Ausgabengrenze durchsetzen, um den drohenden finanziellen Kollaps zahlreicher Rennställe zu verhindern.

In den kommenden Tagen werde eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der FIA, des Rechte-Inhabers und der Teams gebildet, die bis Juni über entsprechende Regeländerungen entscheiden soll. Dies beschlossen die Strategiegruppe und die Formel-1-Kommission am Montag bei einem Treffen in Paris.

Über die genaue Höhe des Ausgabenlimits und Details zu Kontrollen und möglichen Strafen gab die FIA zunächst nichts bekannt. Schon seit langem diskutiert die Königsklasse über wirksamere Maßnahmen gegen die wachsenden Geldsorgen vieler Rennställe, die sich im Wettlauf mit den Topteams wie Red Bull und Ferrari finanziell überanstrengen. Inzwischen schreiben eine Reihe von Teams rote Zahlen und können bisweilen sogar Fahrer-Gehälter nicht mehr finanzieren.

Etablierte Rennställe wie Lotus oder Sauber müssen sich die Dienste von sogenannten Bezahlfahrern sichern, die Sponsoren-Millionen mitbringen und so das Überleben ihrer Arbeitgeber sichern. Dennoch hatte es immer wieder Uneinigkeit über die genaue Ausgestaltung eines wirksamen Programms zur Kostenreduzierung gegeben. Unter anderem Branchenführer Red Bull hatte sich gegen eine Budgetgrenze gesperrt. Informelle Vereinbarungen zwischen den Teams erwiesen sich nur als bedingt wirksam. Nun will die FIA endgültig Klarheit schaffen.

Zudem fällten die Formel-1-Gremien bei ihrem Meeting in Paris eine Reihe weiterer bemerkenswerter Beschlüsse. So dürfen Fahrer künftig eine feste Nummer zwischen 2 und 99 wählen, die sie ihre gesamte Karriere behalten. Die 1 bleibt für den Weltmeister reserviert, in der kommenden Saison also für Vierfach-Champion Sebastian Vettel. Entscheiden sich zwei Fahrer für dieselbe Nummer, erhält der Pilot mit der besseren WM-Platzierung der abgelaufenen Saison den Vorzug.

Im Finalrennen der Saison werden von 2014 an doppelte Punkte in der Fahrer- und Teamwertung verteilt. Damit soll der Kampf um die Plätze bis zum Saisonschluss forciert werden. Der Beschluss erhöht auch die Chance, dass die WM-Entscheidung noch öfter erst im letzten Grand Prix fallen kann.

Außerdem gibt es künftig Fünf-Sekunden-Strafen schon für kleinere Regelverstöße. In welcher Form diese Strafen konkret angewendet werden, soll in einer weiteren Diskussionsrunde mit den Teams entschieden werden.

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