Motorsport:Hamilton will Wende: «Psychisch in bester Verfassung»

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Lewis Hamilton ist bestrebt die Nummer eins zu bleiben - auf der Rennbahn und im Team. (Foto: Valdrin Xhemaj)

Shanghai (dpa) - Nach einer Kreativpause in New York und einem Spaziergang auf der Chinesischen Mauer fühlt sich Lewis Hamilton erfrischt genug für die schnelle Wende im Formel-1-Titelduell mit Seriensieger Nico Rosberg.

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Shanghai (dpa) - Nach einer Kreativpause in New York und einem Spaziergang auf der Chinesischen Mauer fühlt sich Lewis Hamilton erfrischt genug für die schnelle Wende im Formel-1-Titelduell mit Seriensieger Nico Rosberg.

„Eines ist klar: Ich habe schon Schlimmeres überstanden“, beteuerte Hamilton vor dem dritten Saisonlauf in Shanghai am Sonntag. Immerhin: Zwei verpatzte Rennen zum Saisonstart und nun schon ein halbes Jahr ohne Grand-Prix-Erfolg - der Weltmeister kann die Formdelle seit dem dritten Titelgewinn im vergangenen Herbst nicht mehr abstreiten.

Seither kam der Brite in allen fünf Rennen hinter Rosberg ins Ziel. Konnte Hamilton die ersten drei dieser Niederlagen am Ende der Vorsaison noch mit Verweis auf die bereits entschiedene WM weglächeln, könnte nun die eklatante Startschwäche des Champions zum echten Problem werden. Die beiden Pole Positions zum Auftakt verschwendete er jeweils schon auf den ersten Metern. Eine der Ursachen war wohl ein Kupplungsproblem, das laut Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vorläufig ungelöst ist.

Noch aber gibt sich Hamilton unbesorgt. „Es gibt keine echten Mängel in unserem Ablauf und unserer Arbeitsweise. Aus diesem Grund weiß ich, dass es wieder gut wird“, sagte der 31-Jährige.

Rivale Rosberg weiß nur zu gut um die mentale Stärke des Weltmeisters, der seit der Abnabelung von McLaren und seinem Wechsel zu Mercedes deutlich gereift ist und kompromisslos seinen Weg geht. „Lewis ist schlau. Es dürfte kein großes Problem für ihn sein, sich auf die Lage einzustellen“, erklärte der WM-Spitzenreiter. 17 Punkte liegt er im Gesamtklassement vor Hamilton.

Das Gastspiel auf dem Shanghai International Circuit dürfte wie schon in den vergangenen Jahren von den Silberpfeilen geprägt werden. Die Strecke liegt den Mercedes spätestens seit Rosbergs Debütsieg 2012. Für Verfolger Ferrari geht es nach den Pannen von Kimi Räikkönen in Australien und Sebastian Vettel in Bahrain wohl vor allem darum, endlich beide Autos ins Ziel zu bringen.

Nur Fehler bei Mercedes oder eine Eskalation des Zweikampfs zwischen Rosberg und Hamilton dürften der Scuderia die Chance auf den ersten Saisonsieg eröffnen. Im Vorjahr hatte Rosberg mit einer verbalen Attacke gegen Hamilton für Aufsehen gesorgt, als er dem Stallkollegen unterstellte, absichtlich langsam gefahren zu sein und ihn so dem Druck des nahenden Vettel ausgesetzt zu haben.

Derzeit aber ist Rosberg im Dauerduell obenauf. Wie zum Beweis seines aktuellen Höhenflugs übernahm der 30-Jährige auf dem Weg nach China sogar probeweise selbst den Steuerknüppel einer Cessna. „Es ist wichtig, solche Momente zu genießen“, sagte der gebürtige Wiesbadener über sein derzeitiges Rennglück, das ihm im Vorjahr oft fehlte. Sein Ansporn: Jeder Fahrer, der in der Formel-1-Geschichte die ersten drei Rennen gewann, wurde später auch Weltmeister.

Hamilton will es so weit nicht kommen lassen. Mit vier Siegen ist er in Shanghai der Rekordmann. In den beiden Vorjahren gewann er jeweils von Startplatz eins. „Ich selbst befinde mich psychisch in der besten Verfassung, in der ich jemals gewesen bin“, sprach sich der Titelverteidiger Mut zu. Doch Hamilton hat in Shanghai auch schon dunkle Stunden erlebt. Es war 2007 in seinem Formel-1-Premierenjahr, als er bei der Anfahrt zur Box ins Kiesbett rutschte und am Ende den fast sicheren WM-Triumph noch aus den Händen gleiten ließ.

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